Schuldenpranger per App
Chinas Bevölkerung soll mitspitzeln

China betritt mit einem Schuldenpranger über das Smartphone neue Dimensionen: Eine App zeigt auf einer Karte Menschen mit ausstehenden Schulden an. Die Handy-Nutzer werden zum Spitzeln aufgefordert.
Publiziert: 24.01.2019 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2019 um 19:30 Uhr
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So zeigt die Smartphone-App die verschuldeten Personen in der Nähe an.
Foto: Zvg

Die neusten Tentakel des chinesische Überwachungsstaats befinden sich auf einer App für den verbreiteten Messenging-Dienst WeChat.

Die App, die das Provinzgericht der nordchinesischen Provinz Hebei vorstellte, zeigt auf einer Karte an, wo sich im Umkreis von 500 Metern Menschen mit ausstehenden Schulden befinden. Gemäss der Zeitung «Chinadaily» wurden die Smartphone-Nutzer dazu aufgefordert, sich as Spitzel zu betätigen.

Der Pranger soll dem Staat helfen, verschuldete Personen anzuzeigen, die eigentlich Geld hätten. Die Bürgerspitzel sind aufgefordert, eine Meldung zu machen, wenn ein Schuldner etwa teure Möbel anschafft oder luxuriös essen geht. Damit das «Verpfeifen» einfacher sei, könnten Informationen über die Schuldner auf der App eingesehen werden, schreibt die Zeitung weiter.

Schuldenpranger hat System in China

«Diese App ist als eine unserer Massnahmen zu sehen, um ein sozial glaubwürdiges Umfeld zu schaffen», lässt sich ein Sprecher des Provinzgerichts zitieren.

Der chinesische Überwachungsstaat machte bereits letztes Jahr mit Schuldenprangern Schlagzeilen. Die Provinz Anhui forderte etwa dazu auf, Fotos von Schuldnern ins Internet zu stellen. (gnc)

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