Neue App statt mehr Züge
SBB versprechen, die Kunden besser zu warnen

Die SBB reagieren auf die BLICK-Berichte über Passagiere, die wegen überfüllter Züge stranden. Sie vesprechen: Ab dem Fahrplanwechsel zeigt die App bei Störungen schneller alternative Verbindungen an.
Publiziert: 16.05.2019 um 15:35 Uhr
1/7
SBB-Chef Andreas Meyer will das Problem der überfüllten Züge schon länger lösen.
Foto: Keystone
Claudia Gnehm

Schon letzten Herbst sagte SBB-Chef Andreas Meyer (58), dass er den Kunden auf längeren Strecken «mehr Gewissheit geben wolle, dass sie einen Sitzplatz haben». Nicht nur das: In Zukunft sollen die Passagiere dank neuen Computerprogrammen aktiv auf überfüllte Züge und Ausweichmöglichkeiten hingewiesen werden, führte Meyer aus.

Doch wann ist diese Zukunft? Noch werden Passagiere ohne Platzreservation auf der Nord-Süd-Achse immer wieder aus dem Zug gewiesen, wie BLICK berichtet.

Personal meldet Überbelegung

SBB-Sprecher Christian Ginsig führt auf Anfrage diverse Verbesserungen aus: Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember soll das neue Computersystem «Voyager Itinerary Assistant VIA» funktionieren. Dieses läuft dann auf den Handy-Apps SBB Mobile und SBB Preview. Letztere ist eine App, über welche die SBB Neuerungen testen, bevor sie diese auf die reguläre, weiter verbreitete Mobile-App überspielen. 

Darauf würden im Störungsfall bei Fahrplan-Abfragen die Reisealternativen angezeigt.

Doch wie ist es mit überfüllten Zügen, die wegen Sicherheitsvorschriften nicht durch den Gotthard-Basistunnel fahren dürfen? «Wenn das Zugpersonal rechtzeitig eine Überbelegung meldet, werden schon heute Kunden aktiv auf alternative Verbindungen gelenkt», antwortet Ginsig.

SBB brauchen Zugriff auf Ortungsfunktion

Aber eine automatische Meldung zu übervollen Zügen, von der Meyer sprach, bringt das VIA-System im Dezember noch nicht. Ginsig räumt ein: «Für eine erweiterte ‹aktive Information› sind Fragen des Datenschutzes zu klären.»

Die Knacknuss sei die Ortungsfunktion. Sie sei Voraussetzung, um Kunden zu Störungen aktiv zu informieren, so Ginsig weiter. Deshalb fokussiere sich die SBB in einer ersten Phase auf eine transparente Information bei der Fahrplan-Abfrage.

So bald lässt sich das Chaos im Tessin an Hochfrequenz-Tagen also nicht vermeiden. Immerhin ist auf der SBB Preview App inzwischen eine Waggon-genaue Auslastungsanzeige abrufbar, wie Ginsig ausführt. Sie soll den Kunden ermöglichen, sich von unterwegs bei der Zugsankunft bereits im richtigen Sektor auf dem Perron aufzuhalten.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.