Nach 180-km/h-Limit der nächste Streich
So bremst Volvo betrunkene Fahrer aus

Der schwedische Autobauer Volvo will die Zahl der schweren Unfälle reduzieren. Dafür setzt er auf Systeme, die den Zustand des Fahrers erkennen. Und den Wagen im Notfall abbremsen und am Strassenrand abstellen.
Publiziert: 20.03.2019 um 17:45 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Volvo will mit verschiedenen Massnahmen die Zahl der schweren Unfälle reduzieren.
Foto: Kapo AG
Patrik Berger

Volvo setzt voll auf die Karte Sicherheit. Die spektakuläre Ankündigung, ab 2020 nur noch Neuwagen mit einem eingebauten Tempolimit von 180 km/h auszuliefern (BLICK berichtete) war offenbar nur der Anfang

Schon bald will der schwedische Autobauer verhindern, dass sich betrunkene Lenker oder Fahrer unter Drogeneinfluss hinters Lenkrad setzen. Volvo-Chef Hakan Samuelsson erklärte in Göteborg, wie das funktionieren soll.

Ein komplexes System aus Kameras und diversen Sensoren soll den Fahrer überwachen – notfalls vor sich selber schützen. Das System beobachtet dabei den Zustand des Fahrers und greife notfalls ein, falls dieser nicht auf Warnsignale reagiert. Und falls deswegen ein Crash droht.

Im Notfall bremst das Auto selber ab

Das System soll besoffene oder unter Drogen stehende Lenker ausbremsen. Der Eingriff könne eine Reduzierung der Geschwindigkeit sein, aber auch die Benachrichtigung der «Volvo on Call»-Einsatzzentrale. Der letzte Schritt ist dann das Abbremsen und sogar das sichere Parkieren des Wagens.

Aber wie stellt das System fest, dass ein Fahrer betrunken ist? Die Schweden wollen das unter anderem durch fehlende Lenkbewegungen über längere Zeit feststellen. Es registriert auch geschlossene Augen oder längere Zeit von der Straße abschweifende Blicke. Zudem schlägt es Alarm, wenn der Fahrer Schlangenlinien fährt.

Höchstgeschwindigkeit im Schlüssel programmieren

Die nächste Volvo-Generation soll zudem mit einem sogenannten Care-Key ausgestattet werden, über den man eine Höchstgeschwindigkeit programmieren kann. Etwa wenn man das Auto dem Sohnemann ausleiht, der erst grad die Fahrprüfung bestanden hat. Ausserdem arbeitet Volvo an einem System, das automatisch die Geschwindigkeit drosselt, wenn die Strassenverhältnisse schlecht sind oder das Auto zum Beispiel an einer Schule vorbeifährt.

«Wir können das Auto eingreifen lassen, wenn der Fahrer schlecht fährt», führte Samuelsson aus. «Doch die Frage ist, wie weit ein Autobauer Big Brother sein sollte.» Volvo wolle mit den Innovationen zu einem Dialog anregen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.