Am Schalter der Einwohnerkontrolle der Stadt Zug können Gebühren bis 200 Franken ab Juli mit Bitcoins bezahlt werden. Der Stadtrat wird aufgrund der Erfahrungen entscheiden, ob künftig Bitcoins oder allenfalls andere digitale Währungen als Zahlungsmittel für weitere städtische Dienstleistungen akzeptiert werden sollen.
Der Stadtrat will mit dem Pilotprojekt gegenüber den Firmen der digitalen Finanzbranche in der Region Zug und der Öffentlichkeit ein Zeichen setzen, wie er in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt. «Wir wollen unsere Offenheit für die neuen Technologien zum Ausdruck bringen und frühzeitig eigene Erfahrungen sammeln», wird Stadtpräsident Dolfi Müller zitiert.
Über Zukunft wird Ende Jahr entschieden
Ende 2016 erfolge eine Analyse der mit Bitcoins gemachten Erfahrungen. Danach wird der Stadtrat über die Zukunft der digitalen Zahlungsmittel in der Zuger Stadtverwaltung entscheiden.
Bitcoin ist eine digitale Geldeinheit, mit der Überweisungen direkt zwischen den Nutzern über das Internet abgewickelt werden können, ohne dass dazu eine zentrale Abwicklungsstelle notwendig ist. Der Zahlende muss lediglich die Bitcoinadresse des Zahlungsempfängers kennen, um einen Betrag zu überweisen. Der Kurswert von Bitcoin ergibt sich aufgrund von Angebot und Nachfrage.
Gründer erst gerade aufgetaucht
Erst gerade gestern hat sich ein grosses Rätsel um die Kryptowährung gelüftet. Der Australier Craig Steven Wright hat sich als Erfinder der Bitcoins geoutet. Zuvor wurde die Erfindung dem Japaner Satoshi Nakamoto zugeschrieben. Wie sich herausstellte, war das der Deckname von Wright.
Wright will bald Informationen veröffentlichen, die anderen ermöglichen sollen, seine Identität als Satoshi Nakamoto mit seiner Person in Verbindung zu bringen. Wenn Wright tatsächlich der Bitcoin-Gründer ist, hat sich seine Erfindung gelohnt. Satoshi Nakamoto sagt man nach, dass er über eine Million Bitcoins angehäuft haben soll. Das entspricht etwa 450 Millionen Dollar.
Zurzeit steht Bitcoin wegen technischer Probleme stark in der Kritik. Und die Entwickler streiten sich um die Ausrichtung der Währung. Ein früherer Kernentwickler bezeichnete nach seinem Ausstieg das Projekt gar als gescheitert. (SDA/ogo)