Foto: ZVG

Innerschweizer Möbelfabrik Reinhard schliesst definitiv
Chef will allen 80 betroffenen Angestellten helfen

Diese Woche ist bekannt geworden, dass die Möbelherstellerin Reinhard AG Ende Jahr den Betrieb schliesst. 80 Mitarbeiter sind betroffen. Inhaber Hans-Melk Reinhard verspricht, sich für die Mitarbeiter einzusetzen.
Publiziert: 24.02.2019 um 14:16 Uhr
|
Aktualisiert: 24.02.2019 um 17:58 Uhr
1/4
Bis Oktober wird noch gearbeitet, dann schliesst die Möbelfabrik Reinhard definitiv.
Foto: ZVG

Nach fast 120 Jahren Möbeltradition ist Schluss für den Betrieb in Sachseln OW und Dagmersellen LU: Die Reinhard AG, Möbelproduzent für den schweizerischen und internationalen Möbelhandel, schliesst Ende Oktober 2019 definitiv. Das wurde am vergangenen Dienstag bekannt. 

Jetzt meldet sich der Besitzer und Chef des Möbelherstellers zu Wort: «Es ist schön, zu spüren, welche Loyalität die Mitarbeiter dem Unternehmen entgegenbringen», sagt Hans-Melk Reinhard in der «Zentralschweiz am Sonntag». Die rund 80 betroffenen Mitarbeiter haben mit der fünfköpfigen Arbeitnehmervertretung Vorschläge zur Rettung der Firma eingereicht. «Leider waren keine massgebenden positiven neuen Erkenntnisse dabei, welche Aussicht auf eine Rettung unserer Firma gaben», so Reinhard. «Wir mussten uns schweren Herzens entschliessen, das Unternehmen zu schliessen.»

Grund für das Aus der Firma: «Die Preise in der Möbelbranche sind seit geraumer Zeit unter Druck. Es herrscht auf dem Markt ein Verdrängungskampf. Unternehmen, die global tätig sind, können mit tieferen Personal- und Produktionskosten agieren», nennt Reinhard den Hauptgrund für den defizitären Geschäftsgang. «Die Kunden sind nicht mehr bereit, höhere Preise für die Möbel ‹made in Switzerland› zu zahlen.»

Lob von den Gewerkschaften

Ihm sei es nun ein wichtiges Anliegen, dass alle Mitarbeitenden Hilfe bekämen. Denn Ende Monat werden die ersten Kündigungen ausgesprochen. «Wir setzen uns für sie ein», verspricht Reinhard. Die Firma habe ein Jobcenter eingerichtet. Ein spezialisiertes Team sei beigezogen worden und werde über mehrere Monate für die Mitarbeiter vor Ort bleiben, schreibt die Zeitung. 

Reinhard: «Ich bin zuversichtlich, dass meine Mitarbeiter mit dieser Unterstützung eine neue Stelle finden, zumal ein Grossteil als handwerkliche Allrounder, Anlageführer oder kaufmännische Angestellte arbeitet.» Das seien alles Berufe, die in vielen Branchen gefragt seien. Auch für jene, die kurz vor er Pensionierung stünden, werde man individuell eine Lösung finden.

Aus Sicht der Gewerkschaft Syna sticht die Vorgehensweise bei Reinhard positiv heraus. Die Reinhard AG sei vorbildlich mit der Situation vorgegangen. (uro)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.