Wohl bis zu 13 Milliarden Minus
SNB dürfte trotz Verlust genug Reserven für Ausschüttung haben

Die Aufwertung des Frankens und steigende Zinsen dürften der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im dritten Quartal einen Verlust einbrocken.
Publiziert: 26.10.2018 um 13:17 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 15:23 Uhr
Der aufgewertete Franken versalzt der SNB die Suppe: SNB-Präsident Thomas Jordan am Hauptsitz in Zürich (Archivbild).
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Laut Berechnung der UBS wird sich dieser auf 10 bis 13 Milliarden Franken belaufen. Kantone und Bund müssen dennoch nicht um ihre Gewinnausschüttung von 2 Milliarden Franken bangen.

Dazu müsste der Verlust bis Jahresende auf über 40 Milliarden Franken ansteigen. Da die SNB im letzten Jahr einen Rekordgewinn erzielte hatte, ist die Ausschüttungsreserve gut gefüllt. Selbst bei einem Verlust von 40 Milliarden würde die Ausschüttungsreserve noch knapp 20 Milliarden Franken betragen, schrieb die UBS in einer Analyse vom Freitag.

Grösster Hebel sind Wechselkurse

Die Abmachung zwischen dem Eidgenössischen Finanzdepartement und der SNB legt fest, dass die Nationalbank eine Milliarde Franken jährlich ausschüttet, wenn die Ausschüttungsreserve am Ende des Jahres nicht negativ ist. Wenn die Ausschüttungsreserve über 20 Milliarden Franken liegt, liegen sogar 2 Milliarden Franken drin.

Ein Verlust von über 40 Milliarden Franken würde jedoch bedingen, dass sich der Franken in den letzten zwei Monaten des Jahres nochmal massiv aufwerten würde, schrieben die UBS-Ökonomen. Der grösste Hebel in der Bilanz der SNB sind die Wechselkurse, hält sie doch ihre Finanzanlagen fast ausschliesslich in ausländischer Währung.

Auch Goldpreis schenkt ein

Die Zahlen für das dritte Quartal legt die Nationalbank am 31. Oktober vor. In den drei Monaten von Juli bis September war der Franken wieder stärker gesucht - mit entsprechenden Folgen für die SNB-Anlagen. Da sich der Franken gegenüber dem US-Dollar um 1,6 Prozent aufgewertet habe, gegenüber dem Euro um fast 2 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen gar um 4 Prozent, resultiere ein Bewertungsverlust zwischen 12 und 15 Milliarden, errechnete die UBS.

Weitere 2,5 Milliarden Verlust kämen durch den tieferen Goldpreis dazu. Für ein Minus von 5 Milliarden sind die höheren Zinsen bei Anleihen verantwortlich. Umgekehrt wird der Verlust durch Gewinne infolge der positiven Entwicklung der globalen Aktienmärkte (über 5 Mrd. Franken) und Zins- und Dividendenzahlungen (3,7 Mrd. Franken) begrenzt.

40 Milliarden dürften es nicht werden

Bis zum Jahresende dürfte sich das Minus nach Prognose der UBS auf 6 bis 9 Milliarden Franken summieren. Der Franken hat sich in den letzten Wochen etwas abgewertet - allerdings läuft es an den Aktienmärkten nicht mehr rund. Ein Verlust von über 40 Milliarden Franken ist indes nicht absehbar - der Bund und die Kantone können sich also schon mal die Hände reiben. (SDA)

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