Milliardenprofit bei SIX
Verkauf des Kartengeschäfts beschert Börse Riesengewinn

Die Börsenbetreiberin SIX hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Der Verkauf des Kartengeschäfts bescherte ihr einen Riesengewinn, und die Aktionäre können sich über eine Sonderdividende freuen. Der Konzernumbau belastete indes das operative Ergebnis.
Publiziert: 18.03.2019 um 08:06 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2019 um 08:38 Uhr

Wegen des Verkaufs des Kartengeschäfts an die französische Worldline explodierte im Geschäftsjahr 2018 der Konzerngewinn: 2,9 Milliarden Franken stehen einem Gewinn von 207,2 Millionen aus dem Jahr 2017 gegenüber.

Der Umsatz blieb mit knapp zweiMilliarden Franken indes praktisch unverändert. Das Betriebsergebnis sank allerdings um rund ein Fünftel auf 221,3 Millionen. Erhebliche Investitionen in die strategische Neuausrichtung, Kosten für die Verkaufstransaktion und für Akquisitionen sowie Preisanpassungen nannte die SIX in einer Mitteilung vom Montag als Gründe.

Operativ rückläufig

Das Finanzergebnis erhöhte sich mit dem Verkauf des Kartengeschäfts um ganze 2,72 Milliarden Franken, wie es hiess. Im Zuge der Transaktion flossen zum einen 338 Millionen Franken in bar.

Ohne den Verkauf wäre der Reingewinn also - dem operativen Ergebnis entsprechend - klar rückläufig gewesen. Die SIX beziffert das bereinigte Konzernergebnis auf 160 Millionen Franken.

Umbau für digitale Welt

Im November 2017 hatte die SIX eine umfassende Restrukturierung angekündigt. Unter dem neuen Konzernchef Jos Dijsselhof wurde 2018 die bisherige Struktur mit vier Divisionen und jeweils einem vorstehenden CEO abgeschafft. Ausserdem sollte das Geschäft inhaltlich gestrafft werden, weshalb ein Teil des Bezahlgeschäfts verkauft wurde.

Die Organisation sollte vereinfacht werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn seit der Unternehmensgründung vor zehn Jahren habe sich das Umfeld grundlegend verändert: Technologie, neue Wettbewerber, Regulierung und Margendruck wurden genannt.

Die Gruppe war 2008 aus den drei Schweizer Unternehmen SWX, Telekurs und SIS hervorgegangen und befindet sich im Besitz von rund 130 Finanzinstituten, die Hauptnutzer der Dienstleistungen sind.

In Zukunft werde die SIX mehr gemeinsame Dienstleistungen für Banken oder Bankengruppen anbieten und übernehmen können. Gleichzeitig treibe man den digitalen Wandel am Finanzplatz Schweiz aktiv weiter voran.

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