Experte erklärt die richtige Strategie
Was spricht für die Festhypothek, Herr Heim?

Lorenz Heim, Chef des Hypothekenzentrums in Zürich, erklärt, nach welchen Kriterien der Käufer vorgehen sollte, um bei der Hausfinanzierung am Ende nicht draufzuzahlen.
Publiziert: 07.01.2019 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2019 um 15:24 Uhr
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Lorenz Heim (50) ist CEO des Hypothekenzentrums in Zürich-
Foto: VZ
Interview: Maren Meyer

BLICK: Herr Heim, was sind die ersten Schritte zur richtigen Hypothek?
Lorenz Heim: Der naheliegendste Weg ist das Vergleichen von Zinssätzen über die verschiedenen Internetportale. Nur, was nützt einem die günstigste Festhypothek, wenn die Zinsen dann nicht ansteigen? Deshalb empfehle ich, einen strategischen Ansatz zu wählen, wie man das bei der Anlage von Geldern auch macht.

Was bedeutet ein strategischer Ansatz?
Es geht um zwei Fragen: Was kann ich mir an Risiko leisten, und wie entwickeln sich die Zinsen. Die erste Frage ist leichter zu beantworten. Wer eng kalkulieren muss, kann sich keinen grossen Zinsanstieg leisten. Wer Finanzreserven hat, kann grössere Zinsänderungsrisiken eingehen und dadurch auf günstigere Hypothekar-Modelle setzen. Bei der Zinsentwicklung gibt es aktuell nur zwei Szenarien, entweder sie bleiben gleich oder sie steigen an, wobei aus meiner Sicht mehr für konstante Hypothekarzinsen spricht.

Welche Hypotheken-Modelle bieten sich für den risikoscheuen Typ?
Wer risikoscheu ist und von steigenden Zinsen ausgeht, soll zwei Drittel als langfristige Festhypothek im Bereich von acht bis zehn Jahren für um die 1,5 Prozent und den Rest als Geldmarkthypothek (Libor) für rund 0,8 Prozent aufnehmen. Geht man von konstanten Zinsen aus, kann auch je hälftig auf Fest- und Geldmarkthypotheken gesetzt werden.

Warum?
Wer Festhypotheken abschliesst, spekuliert auf steigende Zinsen. Wenn diese aber nicht steigen, zahlt man für die Festhypothek fast doppelt so viel wie für eine Geldmarkthypothek. Das kann teuer werden. Zudem reduziert man mit der Kombination verschiedener Laufzeiten das Risiko, dass die gesamte Hypothek ausgerechnet in einer Hochzinsphase fällig wird.

Welche Hypothek passt zum risikofreudigen Typ?
Ebenfalls eine Kombi-Hypothek aus Libor und fest. Aber ich würde das Verhältnis anders gewichten: Wenn ich davon ausgehe, dass die Zinsen nicht steigen, würde ich maximal ein Drittel als Fest- und zwei Drittel als Geldmarkthypothek aufnehmen. Rechne ich mit steigenden Zinsen, würde ich den Anteil von Festhypotheken auf 50 Prozent erhöhen.

Wie empfehlenswert ist die variable Hypothek?
Die sollten Sie nur wählen, wenn Sie eine kurze Überbrückung brauchen. Denn der Zinssatz liegt im Schnitt bei 2,5 Prozent. Das ist sehr hoch. Wenn Sie zum Beispiel ein Haus verkaufen, aber bereits ein neues kaufen wollen, können sie so eine Zwischenfinanzierung gewährleisten. Ansonsten kann ich dieses Modell nicht empfehlen.

So kommen Sie zur günstigsten Hypothek

Die Experten sind sich einig: Je mehr Eigenmittel der Käufer in die Finanzierung einbringt, desto besser ist seine Verhandlungsbasis bei der Hypothek. Denn so wird das Risiko des Anbieters reduziert. Zudem hilft es, wenn der Hypothekarnehmer noch weitere Geschäfte bei der Bank hat – so können 0,1 Prozent rausgeholt werden.

Achtung vor Schnäppchenangeboten: Wenn ein Anbieter mit besonders tiefen Zinsen wirbt, kann es durchaus passieren, dass er diese nach einem bestimmten Zeitraum wieder anhebt. Lieber von Anfang an eine Bank mit realistischen Preisen wählen.

Vergleichen Sie Angebote: Holen Sie sich mindestens drei bis fünf Hypothekarofferten von Banken, Versicherungen und auch Pensionskassen ein. So können Sie sich einen guten Überblick über die Zinslandschaft verschaffen und die günstigste Hypothek heraussuchen. Das empfehlen die Experten vom Hypothekarvermittler Moneypark.

Zinsmarkt beobachten: Die Hypothekarzinsen schwanken täglich. Wenn Sie sich frühzeitig um eine Finanzierung kümmern, können Sie den Zinsmarkt beobachten und bei einem Ausschlag nach unten abschliessen.

Belehnung und Tragbarkeit: Die meisten Anbieter geben einen Abschlag auf tiefe Belehnungs- und Tragbarkeitswerte. Das heisst: Je tiefer die Hypothek, desto grösser die Verhandlungsbasis.

Transparenz: Je mehr Informationen zu Ihrer Einkommens- und Vermögenssituation Sie dem Hypothekarexperten geben, desto massgeschneiderter ist das Angebot und folglich auch umso günstiger der verhandelte Zins.

Vorsorge- und Steuersituation analysieren: Eine Eigenheimfinanzierung hat wesentlich mehr Komponenten als die reine Hypothek. Binden Sie eine umfassende Analyse Ihrer Vorsorge- und Steuersituation in die Hypothekarverhandlungen ein.

Die Experten sind sich einig: Je mehr Eigenmittel der Käufer in die Finanzierung einbringt, desto besser ist seine Verhandlungsbasis bei der Hypothek. Denn so wird das Risiko des Anbieters reduziert. Zudem hilft es, wenn der Hypothekarnehmer noch weitere Geschäfte bei der Bank hat – so können 0,1 Prozent rausgeholt werden.

Achtung vor Schnäppchenangeboten: Wenn ein Anbieter mit besonders tiefen Zinsen wirbt, kann es durchaus passieren, dass er diese nach einem bestimmten Zeitraum wieder anhebt. Lieber von Anfang an eine Bank mit realistischen Preisen wählen.

Vergleichen Sie Angebote: Holen Sie sich mindestens drei bis fünf Hypothekarofferten von Banken, Versicherungen und auch Pensionskassen ein. So können Sie sich einen guten Überblick über die Zinslandschaft verschaffen und die günstigste Hypothek heraussuchen. Das empfehlen die Experten vom Hypothekarvermittler Moneypark.

Zinsmarkt beobachten: Die Hypothekarzinsen schwanken täglich. Wenn Sie sich frühzeitig um eine Finanzierung kümmern, können Sie den Zinsmarkt beobachten und bei einem Ausschlag nach unten abschliessen.

Belehnung und Tragbarkeit: Die meisten Anbieter geben einen Abschlag auf tiefe Belehnungs- und Tragbarkeitswerte. Das heisst: Je tiefer die Hypothek, desto grösser die Verhandlungsbasis.

Transparenz: Je mehr Informationen zu Ihrer Einkommens- und Vermögenssituation Sie dem Hypothekarexperten geben, desto massgeschneiderter ist das Angebot und folglich auch umso günstiger der verhandelte Zins.

Vorsorge- und Steuersituation analysieren: Eine Eigenheimfinanzierung hat wesentlich mehr Komponenten als die reine Hypothek. Binden Sie eine umfassende Analyse Ihrer Vorsorge- und Steuersituation in die Hypothekarverhandlungen ein.

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