Ex-UBS-Banker Mark Branson hat eine schwierige Vergangenheit
Wie gefährlich ist der neue Finma-Chef?

Der Brite Mark Branson wird neuer oberster Bankenaufseher. Doch seine Laufbahn könnte eine Hypothek sein. Vier Fakten zum neuen Finma-Chef
Publiziert: 27.03.2014 um 22:36 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:46 Uhr
Mark Branson wird neuer Finma-Direktor
Foto: RDB/Sobli/Sabine Wunderlin
Von Philipp Albrecht

1. Für Amerikaner ist er das Gesicht des Steuerbetrugs
2008 war Mark Branson Chef der UBS-Vermögensverwaltung. In dieser Funktion musste er im Senatsausschuss vor TV-Kameras Abbitte leisten. Grund: die Steuertricks der UBS, wodurch den USA Milliarden an Steuereinnahmen entgingen. Noch Jahre später wird die Szene in Dokfilmen über die Finanzkrise und die böse Rolle der Banken gezeigt.

2. Er wurde schon als Verräter bezeichnet
2012 will SVP-Nationalrat Alfred Heer erfahren haben, dass die Finma den US-Behörden geheime Bankdaten übermittelt habe. Ob es einen «Maulwurf in der Finma» gebe, wollte er vom Bundesrat wissen. Milieu-Anwalt Valentin Landmann behauptete damals, es handle sich um Mark Branson. 

3. Beim Libor-Skandal war er involviert
1,4 Milliarden Franken Busse musste die UBS zahlen, weil sie bei der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor mitmischte. Eine führende Rolle spielte dabei eine Japan-Tochter der UBS, die zwischen 2006 und 2008 von Mark Branson geführt wurde. Als später die Finma die Rolle der UBS im Skandal untersuchte, musste Branson als Mitglied der Finma-Geschäftsleitung in Ausstand treten. Ex-Nationalrat Rudolf Strahm (SP) findet: «Er ist für die Finma ein Reputationsrisiko.» 

4. Er könnte der beste Mann für den Job sein
Dass ein Ex-Banker die Banken beaufsichtigt, scheint absurd und zugleich einleuchtend. «Wer versteht besser als er, wie Banker ticken?», so die «NZZ am Sonntag». Er selber sagte dem SonntagsBlick: «Um Investment-Banking richtig zu verstehen, hilft es sehr, einmal drinnen gewesen zu sein.»

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