Dieter Behring (†63) ist Anfang dieser Woche verstorben. Das schreibt der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf zwei informierte Quellen. Der wegen Betrugs verurteilte Finanzjongleur litt bereits seit einiger Zeit an einer schweren Krankheit.
Auf der Webseite von Dieter Behring datiert der letzte Eintrag vom September 2018. Damals schrieb er, dass er am Bundesgericht ein Revisionsgesuch eingereicht habe. Auch Persönliches findet sich auf der Webseite. So gefielen ihm etwa «kluge, faire Menschen» und Hörnli mit Gehacktem und Apfelmus. Keine Freude hatte er dagegen an Warteschlangen oder der Sommerzeit. Poetisch verabschiedete er sich unter «und tschüss» auf seiner Webseite: «Erst wenn sich das Kind in mir verliert, wird es Zeit für mich zu gehen.»
Auf Twitter war er zuletzt im Oktober aktiv.
Seit Monaten schwer krank
Anfang Januar lehnten die Bundesrichter Behrings Rekurs gegen ein Urteil des Bundesstrafgerichts vom September 2016 ab. Dieses hatte den Basler Financier zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt. Der Vollzug der Strafe wurde aber wegen Behrings Erkrankung aufgeschoben.
Mitte Januar berichtete «CH Media», dass Behring seit dem 4. Januar mit einer schweren Gelbsucht im Spital liege. Zunächst sei er im Basler Claraspital gelegen, dann aber ins Berner Inselspital verlegt worden. «Es geht ihm nicht gut, seine Blutwerte sind schlecht», gab seine Frau Ruth Behring damals an. Die Diagnose: Leberzirrhose. Es bleibe wohl nur eine Lebertransplantation, sagte Ruth Behring zu «CH Media weiter.
Hunderte Millionen noch nicht aufgetaucht
Bereits im August 2018 hatte das Bundesgericht eine Beschwerde von Behring gegen die Urteile des Bundesstrafgerichts abgewiesen. Zwischen 1994 und 2004 investierten rund 2000 Menschen in das Behring-Anlagesystem, das dank eines Computerprogramms überdurchschnittliche Renditen bei geringem Risiko versprach. 800 Millionen Franken gingen verloren – ein immenser Schaden für die Anleger.
Der im Fricktal wohnhafte Behring wurde wegen seiner Taten zwischen 2001 und 2004 verurteilt, die Taten in den Vorjahren waren rechtlich verjährt. Auch heute noch fehlt von Hunderten Millionen Franken jede Spur. (uro)