«Durchschnittsertrag um über 40 Prozent gestiegen»
Flexible Preise lohnen sich für Bergbahnen

Mit flexiblen Preisen wollen Schweizer Skigebiete vermehrt Touristen auf die Pisten locken. Das System funktioniert, zumindest für die Bergbahnen. Der Durchschnittsertrag pro Ticket steigt.
Publiziert: 10.02.2019 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2019 um 17:50 Uhr
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Siebenmal mehr Online-Tickets verkauft: Skigebiet Andermatt-Sedrun.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

«Alles fährt Ski», heisst ein bekannter Schweizer Schlager aus dem Jahr 1963. Doch dieser Refrain von Vico Torriani (1920 - 1998) hat in den Schweizer Bergen schon längst keine Gültigkeit mehr. Deshalb versuchen  Skigebiete mit immer neuen Ideen, den verbliebenen Schneesportfreunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. 

Zum Beispiel mit flexiblen Preisen. Das heisst, Tageskarten oder Skipässe für mehrere Tage kosten nicht immer gleich viel, sondern sind je nach Nachfrage mal teurer, mal billiger. Verkauft werden die preislich flexiblen Tickets über die Onlineplattformen der Bergbahnen.

Die «NZZ am Sonntag» hat geschaut, ob diese Angebote von den Kunden auch genutzt werden. Fazit: Ja, sie werden! Und für die Skigebiete lohnt es sich gleich doppelt: Mehr Geld pro Ticket und tiefere Personalkosten. 

Ein Fünftel der Skipässe online

Zum Beispiel in Andermatt-Sedrun. Die flexiblen Tickets werden über Ticketcorner verkauft. Mit Erfolg: Die Zahl der verkauften Online-Tickets hat sich versiebenfacht. Auch die Einnahmen steigen: «Der Durchschnittsertrag der Bergbahn ist durch die steigende Anzahl der online verkauften Mehrtageskarten um über 40 Prozent gestiegen»,  sagt Ticketcorner-Chef Andreas Angehrn in der «NZZ am Sonntag». Rund einen Fünftel der Skipässe verkauft Andermatt-Sedrun inzwischen über den Online-Kanal. 

Je mehr Skipässe online verkauft werden, desto weniger Personal braucht es an der Bergbahn-Kasse. Preislich besonders aggressiv versucht Laax die Kunden zu motivieren, die Skipässe über die eigene App zu buchen. Kostet die Tageskarte in der Hauptsaison in der App zwischen 56 und 80 Franken, so sind an der Kasse immer 85 Franken zu bezahlen. 

Spitzenpreise zu Weihnachten 

In Andermatt-Sedrun fliessen verschiedene Parameter in die Preisgestaltung ein: Angebot, Nachfrage, Wochentag, Saison oder Wetterverhältnisse. An Weihnachten erreichte die Tageskarte mit 73 Franken in dieser Saison bislang den Höchstpreis. Unter der Woche schwankt der Preis zwischen 64 und 67 Franken. In Zermatt, das auch auf flexible Preise setzt, gab's die Tageskarte an Weihnachten zu 85 Franken, im Schnitt kostet der Eintrittspreis für die Skipisten 79 Franken. 

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