Kein anderes Lebensmittel wird bei den grössten Schweizer Detailhändlern so oft verkauft wie die Banane. Die Migros hat nach Umsatz gemessen und der Coop nach Anzahl verkaufter Stücke: Bei beiden ist die Banane die Nummer 1. Die Gründe sind vielfältig.
Ausdauer und Konzentration: Man isst sie in der Schule vor der Prüfung, um während der nächsten Stunde voll konzentriert das Examen zu schreiben. Im Fitnessstudio vor dem schweisstreibenden Training, damit man extra viel Power hat. Oder wie Roger Federer: in der Pause vor dem matchentscheidenden Game.
Komfort: Sie muss nicht verpackt und nicht gewaschen werden. Im Unterschied zu anderen Früchten – etwa der Orange – müssen beim Genuss keine klebrigen Finger befürchtet werden. Das macht die krumme Frucht zur optimalen Zwischenverpflegung für unterwegs.
Gesunde Exotik
Gesund: Die exotische Frucht enthält so viel Vitamin B6, dass sie 20 Prozent des täglichen Bedarfs an Kalium abdeckt. Genau dieser Inhaltsstoff ist es, der das Nervensystem unterstützt und in stressigen Situationen beruhigt. Dass die Banane vor der schwierigen Prüfung hilft, ist also kein Mythos. Zudem senkt die gelbe Frucht das Herzinfarktrisiko um bis zu 40 Prozent. Grund dafür ist das in der Banane enthaltene Kalium. Damit ist die Banane fast schon Medizin, aber ohne Nebenwirkungen. Sie ist leicht verträglich und verursacht kaum Allergien.
Günstiger als Superfood
Die Schweiz importierte im vergangenen Jahr 91 Millionen Kilo Bananen für 104 Millionen Franken. Die meisten Bananen kommen aus Panama, Kolumbien und Ecuador. Meist kommen sie in den für Umzüge so beliebten Bananenschachteln.
Egal, woher sie kommt – bei den Detailhändlern ist die krumme Frucht meist direkt hinter dem Eingang platziert. «Die Banane ist ein Dauerbrenner», sagt Patrick Stöpper, Mediensprecher der Migros. 10,5 Kilo pro Kopf wurden im Jahr 2016 in der Schweiz konsumiert. Leichte Schwankungen bei dieser Kennzahl kann es geben, wenn neue Ernährungstrends auftauchen.
In jüngster Vergangenheit waren es die Superfoods. Sie werden wegen eines besonders hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralien so genannt. Dazu gehören beispielsweise: Goji-Beeren, Acai-Beeren, Federkohl, Ingwer und auch Avocado. Letztere macht der Banane etwas Marktanteile streitig, auch wenn sie vergleichsweise teuer ist: Rund drei Franken kostet eine Avocado, während eine Banane für deutlich unter einem Franken erhältlich ist.
Im Oktober 1925 trat die schwarze Sängerin Josephine Baker in den «Folies Bergère» in Paris erstmals nackt, nur mit 16 Bananen um die Hüften, in einer Tanzrevue auf. Das war ein Skandal – aber auch ein genialer Marketing-Gag, der den Siegeszug der Banane in Europa einläutete.
Profitiert haben die grossen Südfrüchtehändler, speziell der damals grösste multinationale Konzern, die United Fruit Company (UFC), deren Nachfolgefirmen bis heute Chiquita-Bananen in aller Welt verkaufen. UFC war mehr als nur ein Unternehmen: Der Konzern war die eigentliche Kolonialmacht in Mittelamerika. Er bezahlte kaum Steuern, bestimmte aber die Politik in Ländern wie Costa Rica, Panama, Honduras und Nicaragua – den Bananenrepubliken.
Die US-Regierung half und setzte die Interessen der Bananenbarone mit Bananenkriegen durch. So wurde etwa der schweizstämmige Präsident von Guatemala, Jacobo Arbenz Guzman (†58), 1954 mit US-Unterstützung aus dem Amt geputscht, weil seine Landreform die Macht des Bananenkonzerns beschnitten hätte. Die United Fruit Company kontrollierte in Guatemala die ganze Infrastruktur.
Günstige Bananen in den USA und in Europa hiess allerdings: Monokultur in den Produktionsländern und tiefe Löhne für die Bananenpflücker. In den entwicklungspolitisch bewegten 1970er-Jahren stiess das auf Kritik. In der Schweiz protestierte 1973 eine kleine Frauengruppe in Frauenfeld gegen die Senkung der Bananenpreise in der Migros. «Sind Sie bereit, 15 Rappen mehr zu bezahlen für ein Kilogramm Bananen?», fragten sie auf Transparenten.
Mit dem Aufpreis finanzierten sie soziale Projekte in Guatemala. Aus dieser Bananen-Initiative entstand in den 1980er- Jahren die Fairtrade - und Dritte-Welt-Solidaritäts-Bewegung. Symbol war die «Nicaragua-Banane»: Junge Schweizerinnen und Schweizer reisten ins revolutionäre Nicaragua, um lokale Bauern zu unterstützen .
Der Kampf der Frauenfelder Frauen für höhere Löhne der Bananenbauern hat sich gelohnt. Heute gibts Max-Havelaar-Bananen auch bei den Grossverteilern.
Im Oktober 1925 trat die schwarze Sängerin Josephine Baker in den «Folies Bergère» in Paris erstmals nackt, nur mit 16 Bananen um die Hüften, in einer Tanzrevue auf. Das war ein Skandal – aber auch ein genialer Marketing-Gag, der den Siegeszug der Banane in Europa einläutete.
Profitiert haben die grossen Südfrüchtehändler, speziell der damals grösste multinationale Konzern, die United Fruit Company (UFC), deren Nachfolgefirmen bis heute Chiquita-Bananen in aller Welt verkaufen. UFC war mehr als nur ein Unternehmen: Der Konzern war die eigentliche Kolonialmacht in Mittelamerika. Er bezahlte kaum Steuern, bestimmte aber die Politik in Ländern wie Costa Rica, Panama, Honduras und Nicaragua – den Bananenrepubliken.
Die US-Regierung half und setzte die Interessen der Bananenbarone mit Bananenkriegen durch. So wurde etwa der schweizstämmige Präsident von Guatemala, Jacobo Arbenz Guzman (†58), 1954 mit US-Unterstützung aus dem Amt geputscht, weil seine Landreform die Macht des Bananenkonzerns beschnitten hätte. Die United Fruit Company kontrollierte in Guatemala die ganze Infrastruktur.
Günstige Bananen in den USA und in Europa hiess allerdings: Monokultur in den Produktionsländern und tiefe Löhne für die Bananenpflücker. In den entwicklungspolitisch bewegten 1970er-Jahren stiess das auf Kritik. In der Schweiz protestierte 1973 eine kleine Frauengruppe in Frauenfeld gegen die Senkung der Bananenpreise in der Migros. «Sind Sie bereit, 15 Rappen mehr zu bezahlen für ein Kilogramm Bananen?», fragten sie auf Transparenten.
Mit dem Aufpreis finanzierten sie soziale Projekte in Guatemala. Aus dieser Bananen-Initiative entstand in den 1980er- Jahren die Fairtrade - und Dritte-Welt-Solidaritäts-Bewegung. Symbol war die «Nicaragua-Banane»: Junge Schweizerinnen und Schweizer reisten ins revolutionäre Nicaragua, um lokale Bauern zu unterstützen .
Der Kampf der Frauenfelder Frauen für höhere Löhne der Bananenbauern hat sich gelohnt. Heute gibts Max-Havelaar-Bananen auch bei den Grossverteilern.