Comparis-Experte über Schweizer iPhone-Liebe
«Apples Dominanz steht auf der Kippe»

Eine SonntagsBlick-Umfrage zeigt: Für Elektronik-Händler ist Apple nach wie vor ein gutes Geschäft. Doch 2019 könnte das ändern.
Publiziert: 06.01.2019 um 12:27 Uhr
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Jean-Claude Frick von Comparis glaubt, dass die hohen Apple-Preise auch anfangen, Schweizer Kunden abzuschrecken.
Foto: zvg
Moritz Kaufmann
Moritz KaufmannWirtschaftsredaktor

Nach einer harten Woche für Apple hier 
eine gute Nachricht: Ganz anders als die Chinesen halten die Schweizer dem 
iPhone-Hersteller die Treue. Dass Apple wegen schleppender iPhone-Verkäufe im Reich der Mitte seine Umsatzprognosen revidierten musste, hat die internationale Finanzwelt erschüttert. Das Superstar-Image des kalifornischen Hightechgiganten ist ernsthaft beschädigt.

SonntagsBlick fragte deshalb mehrere Elektronikhändler in der Schweiz, wie sich ihr Geschäft entwickle. Eine Sprecherin von brack.ch antwortete: «Der Verkauf von iPhones, MacBooks sowie Zubehör von Apple hat sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt.»

Selbst in der Schweiz hat die Apple-Liebe Grenzen

Ähnlich das Bild bei Microspot und Interdiscount, die zu Coop gehören: «Der Verkauf der verschiedenen Apple-Produkte hat sich positiv entwickelt. Wir konnten ein Umsatzwachstum feststellen.» Deren Sprecherin fügt an: «Die Schweiz kann nicht eins zu eins mit anderen Ländern verglichen werden. Hierzulande ist die Apple-Affinität so hoch wie sonst wahrscheinlich in keinem anderen Land.»

Bei genauerem Hinsehen ist allerdings festzustellen: Auch bei uns ist die Apple-Liebe nicht bedingungslos. Am beliebtesten sind in der Schweiz Smartphone-Modelle iPhones 7 und 8 – nicht etwa das neuste Spitzenmodell iPhone Xs.

Hohe Preise dürften dem Konzern zusetzen

«Apples Dominanz beim Smartphone in der Schweiz steht auf der Kippe. Ich gehe davon aus, dass die 
iPhones 2019 ihre Vormachtstellung in der Schweiz verlieren werden», sagt Comparis-Experte Jean-Claude Frick dazu.

Das habe mit Apples Marketing-Strategie zu tun: «Die 
iPhone-Preise sind deutlich gestiegen. Und weil man das Smartphone nicht jedes Jahr erneuert, dauert es eine Weile, bis der Effekt durchdrückt.» Konkurrenzprodukte seien ähnlich leistungsstark, aber deutlich günstiger. 
Neben Samsung setze sich so vor allem Huawei aus China durch.

Apple macht rund 60 Prozent seines Umsatzes allein mit Smartphones. Zwar ist der US-amerikanische Konzern dabei, sein Angebot zu diversifizieren. Doch viel Zeit bleibt dafür nicht. Denn die Schweiz allein, das hat diese Woche gezeigt, kann Apple nicht retten. 

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