Chefverkäufer der Schweiz wirft den Bettel hin
Jürg Schmid verlässt Schweiz Tourismus

Überraschend räumt der Chef von Schweiz Tourismus seinen Posten - er macht sich selbständig. Ein erstes Mandat hat er schon.
Publiziert: 16.05.2017 um 07:45 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:45 Uhr
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Jürg Schmid bei seinem letzten öffentlichen Auftritt als Direktor von Schweiz Tourismus.
Foto: Nick Soland

Die Frage, Schweiz Tourismus zu verlassen «stellt sich mir im Moment absolut nicht». Das sagte Jürg Schmid (54) in seinem letzten Interview vor drei Woche. Nun hat sich die Frage doch noch gestellt: Ende Jahr räumt Schmid seinen Posten bei Schweiz Tourismus und macht sich selbstständig. Schweiz Tourismus bestätigte Informationen, welche die «Südostschweiz» bekannt machte.

Seinen Abgang hat Schmid von langer Hand eingefädelt. Er führt eine eigene Marketingorganisation. Als Präsident von Graubünden Ferien hat er auch schon ein erstes Mandat ergattert.

Begnadeter Verkäufer

Schmid war ein begnadeter Verkäufer der Schweiz. Er verstand es, die Schweiz weltweit als Premium-Marke zu positionieren. In der Mitteilung bedauert Schweiz Tourismus seinen Abgang. Er habe Grosses geleistet.

Doch auch mit noch so gewieften Marketingstrategien konnte sich Schmid der Realität nicht widersetzten. Die Euro-Krise und der starke Franken liessen den Schweizer Tourismus in den letzten Jahren ausbluten. Die Deutschen, die mit Abstand wichtigsten Gäste, kamen nicht mehr. Die Gäste aus dem mittleren und fernen Osten strömten zwar mehr in die Schweiz, ersetzen konnten sie die Deutschen aber nicht.

Zermürbt wegen Lohnkritik

Schmid ist seit 1999 Direktor von Schweiz Tourismus. Sein Abgang ist allerdings nicht sein erster. Im Jahr 2010 hat er einen kurzen Abstecher von fünf Monaten zur SBB gemacht. Doch noch in der Probezeit als Leiter der SBB-Division Personenverkehr ist Schmid zu seinem alten Arbeitgeber zurückgekehrt.

Zuletzt war Schmid wegen seines hohen Lohnes als Direktor der Tourismus-Marketingorganisation in die Kritik geraten. Dieser stieg auf fast eine halbe Million Franke, bevor ihn der Bundesrat bei gut 400'000 Franken deckelte. Die Diskussion um seinen Zahltag zermürbte Schmid. Auf Fragen reagierte er genervt. (SDA/gs)

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