SBB Cargo schrieb in den letzten Jahren meist rote Zahlen – tiefrote sogar. Immerhin, im letzten Jahr sahen die Zahlen besser aus. Hilfe versprechen sich die SBB davon, das Geschäft stärker unternehmerisch auszurichten. Dafür brauchts einen Partner. Seit vergangenem Jahr haben die SBB diesen gesucht und bis im Oktober 2018 Bewerbungen entgegengenommen.
Das Rennen machte nun die Swiss Combi AG. Ein Zusammenschluss, der aus folgenden vier Logistikdienstleistern besteht:
- Planzer (40 Prozent)
- Camion Transport (40 Prozent)
- Galliker (10 Prozent)
- Bertschi (10 Prozent)
Gemeinsam gehört den vier Firmen 35 Prozent von SBB Cargo. Was sie dafür bezahlen, das bleibt Geheimsache. Die SBB sind weiterhin Mehrheitsaktionärin. Als die SBB ihre Verkaufsabsicht bekannt machten, hiess es, der oder die zukünftigen Partner sollen zwischen 10 und 49 Prozent an der SBB Cargo übernehmen.
Ein Okay fehlt noch
Für den Deal braucht es noch die Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden. Diesen Entscheid erwarten die SBB laut Medienmitteilung im ersten Quartal 2020. Dann wird auch das heutige Cargo-Geschäft geteilt. Der internationale Teil bleibt von der neuen Partnerschaft nämlich unberührt.
Was versprechen sich die Partner von der neuen Zusammenarbeit? Laut Medienmitteilung will SBB Cargo «neue Kunden gewinnen und die Auslastung erhöhen». Zudem soll die Zuverlässigkeit und Effizienz weiter verbessert werden.
Stellenabbau 2018 angekündigt
Der Teilverkauf wurde erst möglich durch eine Gesetzesrevision. Der Bundesrat und das Parlament gaben ihr Okay dafür, dass Dritte eine Minderheit des Unternehmens übernehmen dürfen.
Um die Braut schön zu machen, verordnete SBB-Chef Andreas Meyer (56) im Frühling 2018 der Cargo eine Schlankheitskur. Bis 2020 sollen die Prozesse vereinfacht werden und die Kosten sinken, damit zumindest keine Verluste mehr anfallen. Das heisst: Innert zwei Jahren wird SBB Cargo zunächst 330 Stellen abbauen. Insgesamt stehen sogar 800 Stellen auf der Streichliste.