Winterthur jagt den mysteriösen Handschuh-Saboteur
Anschläge auf Stadtbus-Tanks!

Stadtbus Winterthur ist Opfer eines dreisten Sabotageakts geworden: Ein Unbekannter hat wiederholt Handschuhe in den Dieseltank der Fahrzeuge geworfen. Die Geschäftsleitung hat intern eine Belohnung für Hinweise auf den Täter ausgeschrieben.
Publiziert: 06.01.2017 um 12:50 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:11 Uhr
Ein Winterthurer Stadtbus der Linie 5.
Foto: ZVG
Stephanie Jenzer

Busausfälle, technische Probleme, ein angeknackstes Image sowie ein Sachschaden von mindestens 25'000 Franken: Das sind die Konsequenzen von mehreren Sabotageakten gegen Stadtbus Winterthur. Im Verlauf der letzten zwei Monate hat ein unbekannter Täter bei drei Bussen Wegwerfhandschuhe in die Tanks geworfen.

Dies geht aus einer internen Mitteilung hervor, die BLICK vorliegt. Ein Mitarbeiter sagt: «Das Arbeitsklima ist momentan sehr angespannt.»

Die interne Mitteilung.

Reto Abderhalden, Leitung Unternehmenskommunikation bei Stadtbus Winterthur, bestätigt den Vorfall. «Die Sabotage wurde leider noch nicht aufgeklärt, wir warten auf die Ergebnisse der Untersuchung.» Die Stadtpolizei Winterthur führt momentan kriminaltechnische Untersuchungen durch. Die Geschäftsleitung hatte eine Anzeige gegen unbekannt eingereicht.

«Der Personenkreis einer möglichen Täterschaft ist offen», sagt Abderhalden. «Grundsätzlich kann das überall und jederzeit passiert sein, wo ein Bus abgestellt wird.»

Belohnung von 500 Franken

Die Vorgesetzten versprechen den Adressaten des internen Schreibens eine Belohnung von 500 Franken für «sachdienliche Informationen, die zur Überführung der Täterschaft führen».

Falls es sich bei den Übeltätern um Mitarbeiter handelt, droht diesen «eine fristlose Entlassung sowie die vollumfängliche Übernahme der durch den Schaden entstandenen Kosten», schreibt Stadtbus. 

Handschuhe schützen vor Diesel-Spritzern 

Zum ersten Mal sei ein Handschuh im November im Tank eines Busses gefunden worden. «Als eines der Fahrzeuge ausfiel, haben wir zunächst lange nach der Ursache gesucht», sagt Abderhalden. Ein Spezialist habe den Handschuh dann im Tank gefunden. Beim zweiten und dritten Bus sei man dann schneller auf das Problem aufmerksam geworden.

Einen Bus betanken, funktioniert wie beim Auto. «Allerdings hantiert man Diesel mit mehr Druck, 300 Liter sind es etwa, die in einen Tank passen. Deshalb schützt man sich mit den Handschuhen vor Spritzern», sagt Abderhalden. 

Videoüberwachung beim Tanken 

Damit solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr geschehen können, soll der Tankablauf vermehrt überwacht und dazu Videokameras installiert werden. Zudem werde vorderhand auf die Bereitstellung von Wegwerfhandschuhen verzichtet. (stj)

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