Ein Passagierflugzeug mit 185 Menschen an Bord ist am Mittwochabend über Bayern in einer Unwetterfront in schwere Turbulenzen geraten. Wegen mehrerer Verletzter machte die Maschine eine sogenannte Sicherheitslandung auf dem Flughafen Memmingen, wie die Polizei in der bayerischen Stadt in der Nacht mitteilte. Demnach gab es neun Verletzte, drei kamen in das örtliche Krankenhaus.
Nach Informationen von «Bild» wurden bei den Turbulenzen gegen die Kabinendecke geschleudert. Die Maschine soll sich sehr stark nach links geneigt haben. Eine Mutter habe sich mit ihrem Baby auf der Bordtoilette befunden, als das Flugzeug in Turbulenzen geriet. Wie die Zeitung weiter berichtet, hätten sich sogar Deckenpaneele gelöst.
Zweijähriges Kind unter den Verletzten
Der Jet der Fluggesellschaft Ryanair befand sich den Angaben zufolge mit 179 Passagieren und sechs Besatzungsmitglieder auf dem Flug nach Mailand, die Landung selbst verlief «sicher und ohne Zwischenfälle». Unter den Verletzten war laut Polizei auch ein zweijähriges Kind mit Prellungen. Eine Frau erlitt eine Kopfplatzwunde, eine andere klagte über Rückenschmerzen.
Der Rettungsdienst untersuchte demnach vorsorglich sämtliche Passagiere und Crewmitglieder, von den insgesamt neun Verletzten mussten sechs lediglich ambulant versorgt werden.
Schwere Unwetter in Deutschland
Über weiten Teilen Süddeutschland herrschte am Mittwochabend ein schwere, unwetterartige Gewitterlage. Der Wetterdienst warnte vor Sturm, grossem Hagel und Starkregen. Wetterbedingt war nach Polizeiangaben eine Landung des Flugzeugs in München nicht möglich, der Pilot wich deshalb auf den Flughafen Memmingen aus.
Ein Sprecher von Ryanair teilte mit: «Der Flug FR8 von Berlin nach Mailand wurde am 4. Juni aufgrund von Turbulenzen nach Memmingen umgeleitet. Der Kapitän rief medizinische Hilfe an, und die Maschine landete normal. Um die Passagiere so schnell wie möglich an ihr Ziel zu bringen, organisierten wir in der Nacht einen Ersatztransport von Memmingen nach Mailand sowie heute Morgen einen Ersatzflug. Wir entschuldigen uns aufrichtig bei den betroffenen Passagieren.»