Wegen TV-Serien: Patienten vertrauen lieber gut aussehenden Ärzten
Göttlich in Weiss

Eine Studie ist zu einem interessanten Ergebnis gekommen. Wegen regelmässigem Schauen von Arztserien werden Mediziner idealisiert. Je attraktiver der Arzt, für umso kompetenter wird er gehalten.
Publiziert: 20.04.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:41 Uhr
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Traumarzt: Patrick Dempsey spielt zur Freude vieler Frauen Dr. «McDreamy» Derek Shepherd in «Grey’s Anatomy».
Foto: Getty Images
Von Attila Albert

So schön kann doch kein Arzt sein … Eine Studie der Uniklinik Ulm (D) kommt zu einem brisanten Befund: Patienten bevorzugen zunehmend attraktive Ärzte – und halten diese auch für kompetenter.

Schuld sind Arztserien im Fernsehen: Der Wunsch-Arzt soll heute so gut aussehen wie Roy Peter Link (32, «Die jungen Ärzte») oder Patrick Dempsey (49, «Grey’s Anatomy»).

130 Patienten wurden für die Studie befragt: Die Forscher legten ihnen Fotos verschiedener TV-Ärzte vor und befragten sie, zu wem sie in Behandlung gehen würden.

100 Teilnehmer kannten die Serien und entschieden sich mehrheitlich für Patrick Dempsey und John C. McGinley (55, «Scrubs») als bevorzugte Ärzte. Sie fanden sie sympathisch und angenehm, damit auch vertrauenswürdiger und besser.

Für die 30 Teilnehmer, die keine Arztserien schauten, lag dagegen Anthony Edwards (52, «Emergency Room») vorn. Er hat keine Model-Qualitäten, sondern kommt mit seinem eher durchschnittlichen Aussehen der Realität viel näher.

Für die Wissenschaftler ist das der Beweis, dass regelmässiges Sehen von Arzt­serien die Wahrnehmung der Zuschauer verändert. Mediziner werden idealisiert: Je attraktiver sie sind, für umso fachkundiger werden sie gehalten. Die anderen Patienten bevorzugen weiter väterlich-seriöse Ärzte. Allzu attraktives Aussehen ist ihnen verdächtig.

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