Was geht im Kopf eines Rasers vor?
«Ihnen ist egal, dass sie etwas Illegales tun»

Stefan Krähenbühl (32), stellvertretender Geschäftsführer von Roadcross Schweiz, spricht über das Phänomen Raser.
Publiziert: 06.06.2017 um 22:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:31 Uhr
Stefan Krähenbühl, stellvertretender Geschäftsführer bei Roadcross, ist mit der Eintwicklung des Rasergesetzes zufrieden.
Foto: zVg.
Interview: Marlene Kovacs

Herr Krähenbühl, welche Art von Menschen sind das, die solche Raser-Videos ins Netz stellen?
Stefan Krähenbühl:
Es gibt verschiedene Raser-Typen. Eine Gruppe sind diejenigen, die ihre Luxusautos präsentieren möchten. Andere stacheln sich gegenseitig an, schneller zu fahren. Diesen Gruppen ist aber eines gemeinsam: Ihnen ist egal, dass sie etwas Illegales tun. Im Gegenteil. Sie profilieren sich mit solchen Raservideos im Netz.

Was sagen Sie zu den neusten Zahlen der Raserstatistik?
Es ist erschreckend, wie viele Raserfälle es in der Schweiz immer noch gibt. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass sich dies ändern wird. Denn Wiederholungstäter sind den Ausweis für immer los. Dadurch dürfte sich die Zahl minimieren.

Sind Sie mit der Einführung des Rasergesetzes zufrieden?
Das bin ich. Wenn man bedenkt, dass es bis 2013 Fälle gab, bei denen Raser teils nach schweren Unfällen mit Toten schon nach wenigen Monaten wieder auf der Strasse unterwegs waren. Bei einer Verurteilung wegen Rasens ist der Führerschein heute für mindestens zwei Jahre weg.

Was empfehlen Sie solchen Rasern?
Verkehr ist unvorhersehbar und erfordert oft schnelles Reagieren. Bei solch hohen Geschwindigkeiten ist das niemandem möglich. Wer sein Fahrzeug austesten will, soll dies auf einer dafür vorgesehenen Rennstrecke tun, wo er nur sich selber gefährden kann.

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