In mehreren Stadtvierteln der Hauptstadt Bujumbura waren demnach Schüsse zu hören. Bei den seit über drei Wochen anhaltenden Protesten sind Berichten zufolge bereits über 20 Menschen getötet worden. Mehr als 105'000 Menschen sind nach UNO-Angaben aus Angst vor der eskalierenden Gewalt in Nachbarländer geflohen.
Erst vor zwölf Jahren endete in dem kleinen Land mit rund zehn Millionen Einwohnern ein jahrelanger Bürgerkrieg mit mindestens 300'000 Toten.
Die Demonstranten lehnen das Vorhaben von Präsident Pierre Nkurunziza, bei den Wahlen Ende Juni eine dritte Amtszeit anzustreben, als verfassungswidrig ab. Am vorigen Mittwoch hatte ein Gruppe ranghoher Militärs versucht, die Krise zu nutzen und sich während einer Auslandsreise Nkurunzizas an die Macht zu putschen. Sie gaben am Freitag jedoch auf.
Nach dem gescheiterten Staatsstreich brachten die USA dort lebende Landsleute ausser Landes. Wegen der «unberechenbaren» Situation in Burundi seien am Sonntag rund 20 US-Bürger an Bord von drei Maschinen ins Nachbarland Ruanda ausgeflogen worden, teilte Washington mit. Die USA hätten zudem vier Kanadiern und weiteren Ausländern bei der Ausreise geholfen.
Die Schweiz hatte bereits am vergangenen Mittwoch das DEZA-Koordinationsbüro und das Konsulat in Bujumbura provisorisch geschlossen. Die Mitarbeiter seien aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben. Alle seien in Sicherheit, hiess es im Schweizer Aussenministerium weiter.
Zudem wurden die Reisehinweise vom Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verschärft. Von nicht dringenden Reisen in das Land wird abgeraten. Das wird mit der schlechten Sicherheitslage begründet.