Der selbst ernannte venezolanische Interimspräsident Juan Guaidó bestätigte am Donnerstag (Ortszeit), dass Vertreter der Opposition zu Gesprächen nach Oslo gereist waren. Es sei allerdings nicht zu direkten Verhandlungen mit Unterhändlern der Regierung von Staatschef Nicolás Maduro gekommen. «Wir geben uns nicht für einen falschen Dialog her», sagte Guaidó.
Guaidó negiert direkte Friedensverhandlungen
Die Regierung gab sich gesprächsbereit. «Wir setzen immer auf den Dialog», schrieb Kommunikationsminister Jorge Rodríguez auf Twitter und fügte ein Zitat des indischen Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi hinzu: «Es gibt keinen Weg zum Frieden - der Frieden ist der Weg.»
Guaidó schraubte die Erwartungen an die Gespräche in Norwegen hinunter. «Nein, Verhandlungen finden derzeit nicht statt zwischen der Regierung und der Opposition. Es gibt nur eine internationale Vermittlergruppe, die sich in Caracas befindet», sagte Guaidó am Donnerstag dem ZDF-«heute journal». Noch gebe es keinen Verhandlungsprozess.
Gespräche in Kuba
Staatschef Maduro empfing unterdessen Vertreter der Internationalen Kontaktgruppe aus europäischen und lateinamerikanischen Staaten im Präsidentenpalast Miraflores in Caracas. Die Gesandten trafen sich auch mit Vertretern der Opposition, um einen Weg aus der Krise auszuloten. In den vergangenen Jahren hatte es immer mal wieder Verhandlungsanläufe zwischen der Regierung und der Opposition gegeben, die allerdings stets ohne konkrete Ergebnisse beendet wurden.
In Kuba sprach zeitgleich die kanadische Aussenministerin Chrystia Freeland mit ihrem Kollegen Bruno Rodríguez über die Lage in Venezuela. «Kanada hofft, gemeinsam mit Kuba Wege zu finden, um etwas gegen die sich verschärfende politische, wirtschaftliche und humanitäre Krise in Venezuela zu unternehmen», twitterte sie nach dem zweistündigen Treffen hinter verschlossenen Türen.
Rodríguez versicherte: «Kuba ist bereit, zu Initiativen beizutragen, die einen respektvollen Dialog mit der venezolanischen Regierung ermöglichen.» Kuba ist der engste Verbündete der Regierung von Maduro. Nach Einschätzung der USA und der venezolanischen Opposition sind zahlreiche kubanische Militärberater und Geheimdienstagenten in dem südamerikanischen Land, um die Streitkräfte auf Linie zu halten.
«Es gibt leider sehr viele kubanische Militärs, die die Maduro-Regierung unterstützen, und es gibt sehr viele Vorbehalte und Ängste innerhalb der Streitkräfte. Niemand weiss, was geschieht, wenn er sich auf die andere Seite schlägt. Deshalb ist das gar nicht so einfach für die Militärs», sagte Guaidó dem ZDF-«heute journal». (SDA)
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
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