Krise in Venezuela
Maduro stoppt nach US-Sanktionen Gespräche mit der Opposition

Nach der Verhängung neuer US-Sanktionen hat Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro die Gespräche mit der Opposition vorerst gestoppt. Maduro sagte am Mittwoch die Reise einer Verhandlungsdelegation nach Barbados ab.
Publiziert: 08.08.2019 um 02:50 Uhr
|
Aktualisiert: 08.08.2019 um 17:41 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/2
Hat Gespräche mit der Opposition vorerst gestoppt: Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro.

Auf der Karibikinsel waren für Donnerstag und Freitag Gespräche mit Oppositionsvertretern geplant. Grund für die Absage sei die «schwere und brutale Aggression» der US-Regierung gegen Venezuela, hiess es in einer Regierungserklärung.

Maduro gibt den USA die Schuld

US-Präsident Donald Trump hatte am Montag das gesamte Vermögen der venezolanischen Regierung in den USA einfrieren lassen. Caracas verurteilte das Vorgehen als «wirtschaftlichen Terrorismus».

Maduro sagte am Mittwoch, er habe einen dauerhaften Dialog mit der Opposition einrichten wollen. «Aber diese Woche ist der nordamerikanische Imperialismus verrückt geworden und ist Venezuela in den Rücken gefallen.» Die Opposition habe die neuen Strafmassnahmen Washingtons «gefeiert», sagte der Linksnationalist. Unter diesen Bedingungen seien keine Verhandlungen möglich.

Weiterhin Dialogbereitschaft

Zugleich betonte die venezolanische Regierung, der Verhandlungsprozess solle nicht abgebrochen werden. Vielmehr sollten «die Mechanismen dieses Prozesses überprüft werden», hiess es in einer Erklärung.

Maduro und Guaidó ringen in dem südamerikanischen Krisenstaat seit Monaten erbittert um die Macht. Vertreter von Regierung und Opposition haben aber in den vergangenen Wochen unter Vermittlung Norwegens Gespräche auf Barbados geführt, um einen Ausweg aus dem Konflikt zu suchen. Am Donnerstag und Freitag war eigentlich die vierte Verhandlungsrunde geplant.

Einigung scheint weit entfernt

Allerdings scheinen die Gegensätze nur schwer zu überbrücken zu sein: Während die Opposition eine Ablösung Maduros und Neuwahlen fordert, setzt die Regierung auf ein «demokratisches Miteinander».

Die US-Regierung gehört zu den schärfsten Kritikern Maduros. Als sich Oppositionsführer Guaidó im Januar zum Übergangspräsidenten erklärte, waren die USA eines der ersten Länder, das ihn anerkannte. Inzwischen wird Guaidó von rund 50 Staaten anerkannt.

Maduro kann dagegen auf Unterstützung von Ländern wie Russland und Kuba bauen - und auf den Rückhalt der venezolanischen Militärführung. (SDA)

Machtkampf in Venezuela

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?