Der Russland-Sonderermittler Robert Mueller beantragt für den ehemaligen Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump eine hohe Haftstrafe. Paul Manafort solle zu zwischen 19,6 und 24,4 Jahre Haft, schrieb das Büro Muellers am Freitag in Gerichtsunterlagen.
Zudem soll Manafort den Angaben zufolge zu einer Geldstrafe zwischen 50'000 und 24 Millionen Dollar verurteilt werden. Manafort war im vergangenen Jahr von einer Jury für schuldig befunden worden. Erst vor wenigen Tagen hatte eine Richterin Manafort vorgeworfen, Falschaussagen gemacht zu haben. Damit habe er gegen ein Abkommen mit Mueller verstossen, das Straferleichterungen vorsah.
Trump nannte Manafort einen «tapferen Mann»
Mueller untersucht unter anderem, ob Russland den Präsidentschaftswahlkampf 2016 beeinflusst hat und ob es dabei Absprachen mit Trumps Wahlkampfteam gab. Manafort gilt bei den Ermittlungen als eine Schlüsselfigur. Trump weist die Vorwürfe zurück.
Manafort war im August in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs in acht der 18 Anklagepunkte schuldig gesprochen worden. Trump hatte Manafort danach seinen Respekt ausgesprochen und ihn einen «tapferen Mann» genannt. Im September vereinbarte Manafort dann die Zusammenarbeit mit dem Mueller-Team. Trump hat aber nicht öffentlich mit Manafort gebrochen. Spekuliert wird, dass Manafort womöglich auf eine Begnadigung durch Trump hoffen könnte. Im November war bekannt geworden, dass Muellers Team Manafort vorwirft, bei den Aussagen gelogen zu haben. (SDA)