Zunächst hatte die Statistikbehörde einen Rückgang um 0,1 Prozent für das zweite Quartal errechnet. Dabei fielen die Investitionen in Bauten, Maschinen und Fahrzeuge deutlich.
Auch vom Aussenhandel blieben positive Impulse aus. Die erratische Handelspolitik der USA bremst die exportorientierte deutsche Industrie. Dagegen legte sowohl der private als auch der staatliche Konsum in Deutschland zu.
Die Kassenlage des deutschen Staates hat sich unterdessen verbessert: Zwar gab der Fiskus in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach vorläufigen Daten des Bundesamtes 28,9 Milliarden Euro mehr aus, als er einnahm.
Weil Sozialbeiträge und Steuereinnahmen schneller wuchsen als die Staatsausgaben, war das staatliche Defizit aber um deutliche 19,4 Milliarden niedriger als ein Jahr zuvor. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung im ersten Halbjahr 2025 bei 1,3 Prozent.
Im Startquartal hatte es nach jüngsten Berechnungen des Bundesamtes noch ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent gegeben, weil aus Angst vor den damaligen Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump Geschäfte vorgezogen wurden.
Seit dem 7. August gelten für die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA Zölle von 15 Prozent. Da die Vereinigten Staaten ein sehr wichtiger Markt für Waren «Made in Germany» sind, bleibt das nicht ohne Folgen: Viele Unternehmen mussten im zweiten Quartal Umsatzeinbussen vor allem im Geschäft mit den USA, aber auch mit China hinnehmen.
Mit «Wachstumsbooster» und «Bauturbo» will die Bundesregierung die Wirtschaft ankurbeln. Ökonomen gehen zwar davon aus, dass die staatlichen Milliarden für Verteidigung und Infrastruktur die Wirtschaft in Schwung bringen werden, in den Zahlen wird sich das voraussichtlich aber erst 2026 niederschlagen.
Die höheren US-Zölle erschweren Geschäfte im wichtigen US-Markt - zum Beispiel für Automobilhersteller und Maschinenbau. Das bremst das Wachstum der grössten Volkswirtschaft Europas. Nach zwei Rezessionsjahren rechnen führende Wirtschaftsforschungsinstitute in ihren jüngsten Prognosen für 2025 allenfalls mit einem Mini-Wachstum der deutschen Wirtschaft um die 0,3 Prozent.