So lautete die Forderung der Protestteilnehmer am Donnerstagabend in der ukrainischen Hauptstadt.
Am sechsten Jahrestag der Maidan-Proteste in Kiew zogen die Demonstranten mit Fahnen und Bannern ins Zentrum von Kiew. «Jegliche Zugeständnisse» an Russland «würden die Situation noch verschlimmern», sagte etwa der 44-jährige Demonstrant Andrij Sergujenko mit Blick auf das bevorstehende Treffen von Selenskyj und Putin.
Beim Ukraine-Gipfel im sogenannten Normandie-Format am 9. Dezember in Paris kommen die beiden Staatschefs erstmals persönlich zusammen. Der Vierer-Gipfel, an dem auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel teilnimmt, soll der Entschärfung des seit 2014 schwelenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine dienen.
Seit Selenskyjs Amtsantritt im April haben beide Seiten bereits mehrere Massnahmen zur Entspannung des Konflikts unternommen. So gab es im September einen umfassenden Gefangenenaustausch, kurz darauf folgte eine Truppenentflechtung an der Frontlinie in der Ost-Ukraine zwischen ukrainischen Einheiten und den prorussischen Separatisten. Am Montag gab Russland drei ukrainische Marineschiffe zurück, die es vor einem Jahr beschlagnahmt hatte.
«Die Massnahmen von Selenskyj und seinem Team, die auf den Truppenrückzug abzielen, sind eine wahrhaftige Kapitulation. Das ist nicht normal», kritisierte die 30-jährige Demonstrantin Julija Nikolajenko.
Bei den Gipfeltreffen im Normandie-Format bemühen sich die Ukraine und Russland unter der Vermittlung Deutschlands und Frankreichs um eine Beilegung des Konflikts. Das letzte Treffen fand im Jahr 2016 in Berlin statt.
(SDA)