Überfälle mit HIV-Spritze

Publiziert: 09.10.2007 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 19:36 Uhr
ZÜRICH. Bei Überfällen wandte eine Frau eine besonders bizarre Raubmethode an. Sie bedrohte ihre Opfer nicht etwa mit einem Messer oder einer Pistole, sondern mit einer angeblich HIV-infizierten Spritze.

Eine Samstagnacht Anfang Juli. 23 Uhr. Unterführung Rosengartenstrasse. Die 19jährige Schülerin Lisa P. * möchte ihren Bus noch erwischen.

Da versperrt ihr in der Unterführung eine Frau den Weg. In der Hand hält sie eine blutige Spritze. «Ich bin HIV-positiv. Gib mir dein Geld, sonst stecke ich dich an», sagt sie.

Verängstigt reicht ihr die junge Frau eine 50er-Note. Mehr hat sie nicht dabei. Die Frau will sie zum Bancomat zerren, gibt aber schliesslich auf.

Am nächsten Tag erstattet die Schülerin eine Anzeige bei der Polizei. Auf dem Posten identifiziert Lisa P. die verdächtige Frau auf einem Foto.

Bizarrer Fall bei Staatsanwalt

Inzwischen konnte die Polizei dank weiterer Zeugenaussagen eine 24-jährige Schweizerin verhaften. «Die Frau hat mehrere Raubüberfälle auf diese Weise begangen», sagt Nicole Gertner von der Stadtpolizei Zürich. Die Verdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft.

«Wir klären noch ab, ob die Frau tatsächlich HIV-positiv ist», sagt die zuständige Staatsanwältin. «Überfälle gibt es viele, derart dreiste nicht oft.» Die Frau kommt nächstes Jahr vor Gericht.

* Name der Redaktion bekannt

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