Auswirkungen des Klimawandels
Trockenheit stresst Bäume und lässt sie weniger schnell wachsen

Bäume leiden unter der Trockenheit und produzieren weniger Holz. Das zeigt eine WSL-Studie. Sie untersuchte dafür Jahrringe von Bäumen an verschiedensten Standorten der Erde.
Publiziert: 17.01.2019 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2019 um 16:57 Uhr

Denn die Auswirkungen von Klimaschwankungen auf das Wachstum der Bäume lassen sich an den Jahrringen ablesen, wie das Eidg. Forschungsinstitut für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Donnerstag mitteilte. In kalten Regionen begrenze Kälte das Wachstum.

In warmen und zeitweise trockenen Gebieten hingegen reagieren die Bäume in erster Linie auf fehlenden Regen, wie es in der in der Fachzeitschrift «Science Advances» veröffentlichten Studie heisst. Bei starker Trockenheit hören die Bäume vorzeitig zu wachsen auf.

Die Forschenden der WSL sowie Kolleginnen und Kollegen in Kanada, Polen, Rumänien und den USA analysierten für die Studie Jahrringdaten aus 2710 Gebieten rund um den Globus. Diese repräsentieren die klimatischen Verhältnisse von etwa 70 Prozent aller Wälder.

Alles, was Sie über den Klimawandel wissen müssen

Der Klimawandel ist in aller Munde – und das nicht erst seit gestern. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Hier erfahren Sie alles, was Sie über den Klimawandel wissen müssen.

Trotz Energiewende werden die Welt-Klimaziele deutlich verfehlt. (Symbolbild)
Trotz Energiewende werden die Welt-Klimaziele deutlich verfehlt. (Symbolbild)
KEYSTONE/AP/FRANK AUGSTEIN

Der Klimawandel ist in aller Munde – und das nicht erst seit gestern. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Hier erfahren Sie alles, was Sie über den Klimawandel wissen müssen.

Wie funktioniert die Forschung?

Die Forschenden setzten jeweils das Wachstum der Bäume mit den Klimaschwankungen im Jahresverlauf in Beziehung. Untersucht wurden die beiden Zeiträume 1930 bis 1960 sowie 1960 bis 1990. Anhand der Jahrringe stellten die Forscher fest, dass die Bäume fast überall im späteren Zeitraum mehr unter Trockenheit litten als im früheren.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts begrenzte Kälte das Wachstum der Bäume deutlich weniger als noch am Anfang. In der borealen Zone Eurasiens und Nordamerikas sowie in den Hochlagen der grossen Gebirgsmassive in den Alpen, Patagoniens und Tibets war die Erwärmung überdurchschnittlich.

Phänomene werden immer extremer

Die Bäume verdunsteten damit mehr Wasser, Boden und Luft wurden trockener und es gab vermehrt Trockenperioden. «Wenn sich schon im 20. Jahrhundert zeigt, dass Bäume immer häufiger unter Wassermangel leiden, dann werden derartige Phänomene im 21. Jahrhundert mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel häufiger und stärker auftreten", liess sich Flurin Babst, Erstautor der Studie, in der Mitteilung zitieren.

Die Forschenden befürchten laut Babst, dass Bäume künftig bis hinauf in den Norden, bis ungefähr zum 60. Breitengrad, regelmässig Trockenperioden ausgesetzt sind. Auch in den Alpen wird erwartet, dass künftig nicht mehr die Kälte das Wachstum der Bäume steuert, sondern die trockenen Zeiten.

Grössere Gefahr durch Schädlinge

Das WSL nennt drei einheimische Bäume als Beispiel für dieses Phänomen: Noch in Erinnerung sein dürften die frühzeitig braunen Blätter der Buchen im vergangenen Sommer. Die Blätter sterben ab, damit die Bäume weniger Wasser verdunsten. Im schlimmsten Fall starben auch Bäume ab.

Betroffen sind auch die Fichten, die laut WSL häufigste Baumart der Schweiz. Wasserstress macht sie attraktiv für Borkenkäfer - Käfer-Befall liess im Sommer viele Fichten vorzeitig absterben. Waldföhren gehen im Unterwallis seit 20 Jahren zunehmend ein - das Wallis gehört zum südlichsten Teil des Verbreitungsgebietes der Art.

Schweizer Forstleute und Waldeigentümer müssten sich überlegen, wie sie ihren Wald auch in wärmerem und somit trockenerem Klima stabil und nachhaltig nutzbar halten wollen.

Die 5 Hitze-Verlierer

Bauarbeiter

Eisenleger, Maurer und Strassenbauer leiden extrem unter der Hitze. «Es ist wichtig, dass sie in der Pause ein Schattenplätzchen aufsuchen können», sagt François Clément von der Gewerkschaft Unia zu BLICK. «Und es braucht auf jeder Baustelle frisches Wasser direkt am Arbeitsplatz.»

Hunde

Das Auto kann für Hunde zur Todesfalle werden, wie Tierschützerin Susy Utzinger sagt. «Den Hund niemals im Auto warten lassen. Das Auto heizt sich innert weniger Minuten auf.» Und: Bei diesen heissen Temperaturen sollte vermieden werden, dass der Wauwau auf Asphalt laufen muss. «Schon bei einer Lufttemperatur von 25 Grad kann sich der Boden auf 52 Grad erhitzen und die Pfoten ernsthaft verletzen.»

Kinos

Wenn es heiss ist, tun die Leute alles, nur nicht ins Kino gehen. «Das aktuelle Wetter hat auf jeden Fall einen negativen Einfluss auf die Kinobesuche in der Schweiz», sagt René Gerber von Procinema. In den USA sei es genau umge kehrt: «Dort flüchten die Menschen vor der Hitze in die Kinos.»

Landwirtschaft

«Mais stirbt ab, Gras verdorrt, die Tiere haben kein Futter mehr», sagt Sandra Helfenstein vom Bauernverband. Bis jetzt halte sich der Schaden zwar noch in Grenzen. Aber es ist weiterhin kein Regen in Sicht «Die Wetterprognosen machen uns grosse Angst. Den Bauern drohen existenzielle Verluste», so Helfenstein.

Wälder

Ist es heiss und trocken, herrscht Waldbrandgefahr. «Es entstehen direkte Schäden an Bäumen – oder sie erleiden Wachstumseinbussen», sagt Roberto Bolgè vom Bundesamt für Umwelt. Gleichzeitig seien die Bäume gegen Parasiten empfindlicher, weil sie wegen Hitze und Trockenheit geschwächt würden.
 

Bauarbeiter

Eisenleger, Maurer und Strassenbauer leiden extrem unter der Hitze. «Es ist wichtig, dass sie in der Pause ein Schattenplätzchen aufsuchen können», sagt François Clément von der Gewerkschaft Unia zu BLICK. «Und es braucht auf jeder Baustelle frisches Wasser direkt am Arbeitsplatz.»

Hunde

Das Auto kann für Hunde zur Todesfalle werden, wie Tierschützerin Susy Utzinger sagt. «Den Hund niemals im Auto warten lassen. Das Auto heizt sich innert weniger Minuten auf.» Und: Bei diesen heissen Temperaturen sollte vermieden werden, dass der Wauwau auf Asphalt laufen muss. «Schon bei einer Lufttemperatur von 25 Grad kann sich der Boden auf 52 Grad erhitzen und die Pfoten ernsthaft verletzen.»

Kinos

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Landwirtschaft

«Mais stirbt ab, Gras verdorrt, die Tiere haben kein Futter mehr», sagt Sandra Helfenstein vom Bauernverband. Bis jetzt halte sich der Schaden zwar noch in Grenzen. Aber es ist weiterhin kein Regen in Sicht «Die Wetterprognosen machen uns grosse Angst. Den Bauern drohen existenzielle Verluste», so Helfenstein.

Wälder

Ist es heiss und trocken, herrscht Waldbrandgefahr. «Es entstehen direkte Schäden an Bäumen – oder sie erleiden Wachstumseinbussen», sagt Roberto Bolgè vom Bundesamt für Umwelt. Gleichzeitig seien die Bäume gegen Parasiten empfindlicher, weil sie wegen Hitze und Trockenheit geschwächt würden.
 

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