Todesfall
Extrembergsteiger Gianni Goltz tot

LUGANO - Der Tessiner Extrembergsteiger Gianni Goltz ist auf dem Mount Everest ums Leben gekommen.
Publiziert: 23.05.2008 um 11:39 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:59 Uhr
Der 44-Jährige aus Avegno im Maggia-Tal starb nach dem Abstieg vom Gipfel an Erschöpfung. Er hatte den 8848 Meter hohen Berg ohne Sauerstoffgerät erklommen.


Ob sein Leichnam geborgen werden kann, ist fraglich. «Gianni Goltz ruht jetzt im ewigen Schnee des Himalaya», schrieben seine Lebenspartnerin, seine Schwester und seine Mutter in einer Todesanzeige, die in den drei Tessiner Tageszeitungen erschien.


Goltz war sich des Risikos bewusst, das er einging. «Niemand weiss, wie die Expedition enden wird», sagte er vor seiner Abreise an einer Medienkonferenz.

Im Hochgebirge laure hinter jeder Ecke etwas Unvorhersehbares. «Ich kenne meinen Charakter. Ich werde alles unternehmen, um den Gipfel zu erreichen. Aber höchste Priorität gilt einer sicheren Rückkehr, wenn möglich mit allen Fingern und Zehen», sagte er.

Goltz war der erste Tessiner, der den Mount Everest bezwang. Für ihn war es die Krönung seiner Laufbahn. Zuvor hatte er bereits sechs Achttausender ohne Sauerstoffgerät bestiegen.

Vermutlich erlag er am Mittwoch beim Abstieg vom Gipfel einem Kreislaufkollaps. Rund eine Viertelstunde vom Camp 4 entfernt brach er auf einem 8500 Metern hoch gelegenen Plateau zusammen.

Goltz ist einer von über 200 Bergsteigern, die ihr Leben an der «Stirn des Himmels» liessen, wie die Nepali den höchsten Berg der Erde nennen. Häufigste Todesursachen sind Abstürze, Erfrierung, Erschöpfung, Höhenkrankheit und Lawinen.

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