Thunfisch, Gasrohr, Traktor
Die besten Spitznamen der Mafia-Paten

Einige geben sich selber einen unverwechselbaren Übernamen. Andere Mafiosi bekommen ihren Nickname unfreiwillig – etwa wegen ihres Gewichts.
Publiziert: 28.08.2014 um 17:18 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:09 Uhr
1/12
Der «Pate» von Frauenfeld: Mafia-Boss Antonio N. (65), genannt «Schweizer Berg».
Foto: ZVG

Den Frauenfelder 'Ndrangheta-Paten Antonio N. (65) nennen sie «Cucchiarune», «Schweizer Berg». Der Schaffhauser Francesco A. (33), Waffenschieber der kalabrischen Mafia, heisst «Zikade». Ein Insekt, Meister der Tarnung.

Wer ein richtiger Mafiosi sein will, der braucht auch einen markigen Namen. Idealerweise kommt er von den eigenen Mafia-Freunden. Ein unverwechselbarer Name, einer, der den Gegnern zittern lässt.

«Iceman» tötete 200 Männer

So wie der von Frank Balistrieri (†74), einst Mafia-Chef in Milwaukee. Gefürchtet als «Mad Bomber», der irre Bomber. Er bastelte am liebsten Sprengladungen.

Mafia-Killer Richard Kuklinski (†70) war «Iceman», der Eismann. Der US-Amerikaner mit polnischen Wurzeln war gleich für mehrere Mafia-Familien tätig, er soll mehr als 200 Männer getötet haben.

John Gotti (61), der Pate von New York, war einer der mächtigsten Mafiosi der Cosa Nostra nach Al Capone. Übername: «Teflon-Don». Grund: Die unzähligen Anklagen perlten an ihm ab wie an einer Teflonpfanne.

Unter Gotti hatte sich Salvatore «The Bull» Gravano (69), der Stier, hochgedient. Seinen Namen holte er sich durch Faustkämpfe in den Strassen von New York.

Nickname vom Vater zum Sohn

Anthony Cassa (74), genannt «Gaspipe», Gasrohr, war Capo im Lucchese-Clan. Sein Vater Michael wurde als «Gaspipe» bekannt, er hatte stets ein Bleirohr dabei. Wofür, kann sich jeder denken. Der Name ging auf Anthony über, doch er hasste ihn. Er stand mehr auf Jagdgewehre.

Albert Anastasia (†55) alias «Lord High Executioner», der Exekutions-Grosskanzler, führte die gefürchtete Auftragskiller-Bande «Murder Inc.» an. Gregory Scarpa (†66), US-Mafiosi, tötete für die Colombo-Familie. Wegen seiner Brutalität war er der «Sensenmann».

Der fette Tony und der grosse Thunfisch

Bernardo Provenzano (81) war jahrelang einer der Chefs der sizilianischen Cosa Nostra, gehörte zu den Corleonesi. Wegen seiner Entschlossenheit war er «der Traktor».

Anthony Accardo (†86) «Big Tuna», der grosse Thunfisch, führte die Cosa Nostra in der US-Stadt Chicago. Er ging gerne Angeln, eines seiner wenigen Fotos zeigt ihn mit einem Thunfisch. Berüchtiger wurde er als «Batman». Weil er seine Kontrahenten gerne mit einem «Baseballbat», einem Baseballschläger ausschaltete.

Mafiosi Anthony «Fat Tony» Salerno (†81), ebenso Cosa-Nostra-Mitglied, rauchte nicht nur dicke Zigarren, er war auch selber dick.

Der Clown macht Witze

Bei anderen ging es eher fröhlich zu. Charles «Lucky» Luciano († 64) soll sich seinen Namen selber gegeben haben. Als er im Alter von 14 Jahren 244 US-Dollar gewonnen hat, sei er darüber so glücklich gewesen, dass er sich «Lucky» nannte.

Joseph «The Clown» Lombardo (85), war während der 1950er-Jahre Mitglied der Cosa Nostra in den USA. Seinen Namen bekam er, wen wundert es, weil er gerne Witze macht. (spi)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?