Der heute 33-jährige Franzose hatte im Mai 2014 in dem Museum vier Menschen erschossen. Sein Komplize Nacer Bendrer wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der Franzose hatte Nemmouche die Waffen für den Anschlag geliefert.
Beide waren vergangene Woche von einem Geschworenengericht in Brüssel schuldig gesprochen worden. Der Anschlag auf das Jüdische Museum hat international für Entsetzen gesorgt.
Nemmouches Anwälte bauten ihre Verteidigungsstrategie im Laufe des achtwöchigen Gerichtsverfahrens auf der These auf, dass ihrem Mandanten eine «Falle» gestellt worden sei. Demnach soll Nemmouche von iranischen oder libanesischen Geheimdienstagenten in «eine gezielte Hinrichtung von Mossad-Agenten» hineingezogen worden sein. Die Ermittler sehen dafür jedoch keinerlei Belege.
Der Dschihadist war sechs Tage nach dem Anschlag in Marseille im Besitz der Tatwaffen festgenommen worden. Im Ganzen sammelte die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben 23 Beweisstücke gegen Nemmouche, darunter eine Jacke mit Schmauchspuren.
In Frankreich steht der 33-Jährige im Zusammenhang mit der mehr als zehnmonatigen Entführung von vier französischen Journalisten in Syrien unter Anklage. Vor dem Anschlag in Brüssel soll er in Syrien an der Seite islamistischer Extremisten gekämpft haben.
Zwei der vier entführten Journalisten sagten in Brüssel aus, Nemmouche als Gefängniswächter und Folterer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) identifiziert zu haben.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Anschlag auf das jüdische Museum in Brüssel der erste, der auf europäischem Boden von einem aus Syrien zurückgekehrten Dschihadisten ausgeführt wurde.
Der Anschlag auf das Jüdische Museum war der Startpunkt einer ganzen Reihe von Anschlägen in Europa, bei denen es einen IS-Bezug gab oder die der IS für sich beanspruchte.