Wegen Corona dürfen Tierärzte bis Montag nur «dringliche Eingriffe und Therapien» vornehmen. Doch wie der Mensch haben auch Vierbeiner Probleme, die das Leben mühsam machen, den Gang in die Praxis derzeit allerdings nicht rechtfertigen.
Das spielt Simon Jungen in die Hände. Der Geschäftsführer der Tierarztpraxiskette Meikovet hat ein telemedizinisches Angebot ins Leben gerufen. Besorgte Tierbesitzer können via Videochat den Doktor konsultieren und erhalten Beratungen zu Durchfall, Juckreiz, Erbrechen oder anderen Leiden ihres Tieres.
«Sprechstunde wird nicht ersetzt»
«Das Angebot ersetzt die Sprechstunde natürlich nicht», sagt Carmen Meichtry, leitende Tierärtzin der Praxis in Lyssach BE. «Aber im Vergleich zu einem Telefonat ist es ein grosser Vorteil, dass man einen Blick auf das Tier werfen kann.» Man könne beispielsweise schauen, ob das Tier fit ist, mit dem Schwanz wedelt oder schlapp ist. Und bei Atemproblemen sehe man, ob es tatsächlich Mühe mit Schnaufen habe oder nur hechelt.
Auch wenn die Lockdown-Lockerungen den Gang zum Tierarzt bald wieder ermöglichen, will Simon Jungen das Angebot aufrecht erhalten. Er sagt, es «passt in den Zeitgeist». (vof)