Technofestival wird ökologisch
Street Parade will grün raven

Am 10. August ists wieder soweit: In Zürich steigt die 28. Street Parade. Zu Zeiten des Plastikmülls, der Klimastreiks und der Flugscham schreiben sich die Organisatoren den Umweltschutz gross auf die Fahnen. Geht das überhaupt, an so einer Megaparty?
Publiziert: 03.08.2019 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 06.08.2019 um 09:44 Uhr
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Bald ist es wieder soweit: Die 28. Ausgabe der Street Parade geht am 10. August in Zürich ab.
Foto: Verein Street Parade Zürich

Wohl kein zweiter Megaevent in der Schweiz hat einen so hohen CO2-Fussabdruck wie die Street Parade in Zürich. Eine Million Menschen wird am Technofestival raven. Viele reisen von weither an, die Abfallberge sind legendär. Menschen müssen auch essen, trinken und mal müssen. Doch die Street Parade 2019 macht - ganz zu Zeiten von Greta - voll auf grün. Die Veranstalter wollen zeigen, dass man mega Party machen kann - und dabei kein schlechtes ökologisches Gewissen zu haben braucht.

Kein Plastik, Recycling, CO2-Kompensationen und Öko-Strom: «Die Umweltbelastung soll so gering wie möglich bleiben», sagt der Verein Street Parade. Neu gibts dieses jahr auch kein Plastikgeschirr und keine Plastikröhrli. Aller Abfall wird getrennt und nur Ökostrom gebraucht, inklusive CO2-Kompensationen. Zürich soll so umweltfreundlich wie möglich raven.

«Abfallhelden»

Da sind zum Beispiel die freiwilligen «Trash Heros», die Abfallhelden. Ein 50-Franken-Migros-Gutschein und ein Helfer-Shirt obendrauf erhält, wer am Samstagnachmittag mit einem Helfer-Shirt für saubere Abfalltrennung, das Tauschen von Abfallsäcken, Abfallkontrollen und Recycling sorgt.

Dreimal mehr Abfallchübel werden aufgestellt, und die Trash Heros sortieren die gesammelten Abfälle von Hand nach Rohstoffen wie ALU, PET, Glas oder Bioabfällen. Entsprechend wird recyclet. Und zum ersten Mal produziert die Street Parade selbst Energie:

Hauptbühne aus Burglind-Sturmholz

Schweizweit neu ist, dass alle Essabfälle gesammelt und zu Biogas verarbeitet werden. Auch sämtliche Teller und Behälter sind biologisch abbau- oder recyclebar. Getränke werden nur in recyclebarem PET oder Aluminiumdosen verkauft, Kehricht wird aufwändig aussortiert und, so möglich, wiederverwertet.

Selbst die CO2-Emmissionen der wummernden Love Mobiles werden durch eine Partnerschaft mit myclimate kompensiert, sämtliche Bühnen und Stände werden mit Ökostrom betrieben. Und die Hauptbühne ist aus Sturmholz, das der Wintersturm Burglind hinterlassen hat.

Das Ökobewusstsein der Raver hat seinen Preis. Die Street Parade gibt dieses Jahr rund 15 Prozent mehr für Abfallmassnahmen aus, insgesamt etwa 350'000 Franken. Dazu geht von jedem verkauften Getränk ein Franken an die «Gesundheit der Besucher und den Umweltschutz». (kes)

Tipps für die Street Parade von Dragqueen Gossipa

Die Streetparade ist die grösste Technoparty der Welt. Mittlerweile ravt jeweils rund eine Million Party-Fans zur Musik der 30 Love Mobiles. Dragqueen Gossipa verrät BLICK, was man zur Party des Jahres wissen muss.

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