SVP-Kraftakt hat sich gelohnt
104'000 Unterschriften gegen Klima-Gesetz

Die Schweiz wird im Sommer über das neue Klimaschutzgesetz abstimmen. Die SVP hat am Donnerstag in Bern ihr Referendum mit 103'877 Unterschriften eingereicht. Zuvor hatte die Partei behauptet, sie müsse zittern.
Publiziert: 19.01.2023 um 17:19 Uhr
Die SVP-Nationalräte Marcel Dettling (SZ), Christian Imark (SO) und Michael Graber (VS), von links, mit einem Teil der gegen 104'000 gesammelten Unterschriften gegen das Klimaziel-Gesetz.
Foto: PETER SCHNEIDER

Knapp 104'000 Unterschriften! Die SVP hat das Referendum gegen das Klimaschutzgesetz mehr als gut geschafft – sie hat doppelt so viele Unterschriften gesammelt wie nötig gewesen wären.

Dabei hatte Parteichef Marco Chiesa (48) vor Weihnachten noch bangen müssen, ob es überhaupt zustande kommt. «Die Leute befassen sich während der Weihnachtszeit lieber mit Geschenken als mit Politik», hatte er Fraktionskollegen und Kantonalparteien kritisiert.

Strafaktion für Parlamentarier

Später beschloss die Fraktion eine besondere Aktion: Jeder National- und Ständerat wurde verpflichtet, höchstpersönlich 150 Unterschriften zu bringen. Pro fehlender Unterschrift wurde eine Strafe von zehn Franken verhängt. Das Wachrütteln scheint genutzt haben, wie man am Sammelergebnis sieht.

Die SVP kritisiert das Gesetz als «sinnloses und teures Stromfresser-Gesetz»: Es bringe einen Strommangel bis zum Blackout, explodierende Preise und hohe Kosten. Heizöl, Benzin, Diesel und Gas würden de facto verboten, Heizen und Autofahren wären nur noch elektrisch möglich.

Das Klimaziel-Gesetz ist ein indirekter Gegenvorschlag zur bedingt zurückgezogenen Gletscher-Initiative. Der Verein Klimaschutz Schweiz, der hinter der Initiative steht, nannte das Referendum eine unnötige Verzögerung. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?