Der Zürcher Sihlquai: Die Strasse führt vom Hauptbahnhof zur Autobahn-Auffahrt in Zürich West und ist eine Sündenmeile für schnellen Sex. Zahlreiche Huren aus Osteuropa bieten dort ihre Dienste an. Allein im letzten Jahr kamen 800 Frauen nach Zürich um sich zu prostituieren. Die meisten aus Ungarn. Sex ohne Gummi ist an der Tagesordnung.
Autos fahren im Schritttempo. Die Lenker, sie kommen gemäss Nummernschildern aus der ganzen Schweiz, blicken prüfend auf die «Ware».
Oralsex im Hinterhof
Vollzogen wird das Geschäft mit der Lust im Auto. Oder auch schon mal auf einem Spielplatz oder in einem Hinterhof im Quartier. Anwohner beobachten das Treiben aus ihren Wohnungen. «Ich habe schon gesehen, wie eine Frau ihrem Freier eins bläst», klagte Abwart Max Egger über die Zustände im «Tages-Anzeiger».
Gestern machte sich Egger auch im «Talk Täglich» auf dem Regionalsender «Tele Züri» für ein Verbot des Strassenstrichs am Sihlquai stark. «Das Schlimmste ist der Dreck ums Haus herum. Die machen ihr Geschäft und lassen alles liegen. Man kommt nach Hause und hinter den Briefkästen treiben sie es mit ihrem Freier. Auch wenn jemand kommt, die machen quietschvergnügt weiter.»
Der Strassenstrich verlagert sich in die Langstrasse
Da sich mittlerweile zu viele Frauen am Sihlquai prostituieren, weichen sie in die benachbarte Langstrasse aus. Schon am Vormittag stehen dort junge Frauen an der Strasse und suchen Freier. Abends bieten sie vom Limmatplatz bis zum Helvetiaplatz ihre Dienste an.
Eigentlich ist der Strassenstrich in der Langstrasse verboten. Am Sihlquai ist er zwar nicht erlaubt, aber geduldet. Nun fordern die Anwohner und auch Rolf Vieli vom Projekt «Langstrasse Plus» einen Strichplan. «Wir versuchen diese miesen Auswüchse des Rotlichtmilieus besser unter Kontrolle zu halten. Zum Schutz der Quartierbevölkerung und zum Schutz der Prostituierten.»