Mehr als 500 Verletzte wurden demnach noch in Spitälern behandelt. Es habe inzwischen rund 35 Festnahmen gegeben. Mehr als 20 Häuser seien durchsucht worden, hiess es.
Regierung erklärt den Notstand
In der Nacht zum Dienstag traten Notstandsbestimmungen in Kraft. Staatspräsident Maithripala Sirisena erklärte den öffentlichen Notstand im Interesse der öffentlichen Sicherheit, der Wahrung der öffentlichen Ordnung und der Sicherung der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen für die Bürger, wie es in einer Erklärung des Präsidenten hiess. Mit den Regelungen erhalten Sicherheitskräfte erweiterte Befugnisse, etwa für Durchsuchungen und zur Festnahme von Personen.
Staatstrauer am Dienstag
Der Dienstag wurde zudem zu einem nationalen Trauertag erklärt. Mit drei Schweigeminuten gedachten die Menschen der Opfer der Anschläge vom Ostersonntag. Die Schweigeminuten begannen am Dienstag um 8.30 Uhr - dem Zeitpunkt, zu dem am Sonntag die erste Bombe detoniert war. Die Flaggen wurden auf Halbmast gesetzt. Für den gesamten Dienstag gilt eine Staatstrauer. Zahlreiche Bestattungen waren geplant.
Der Uno-Sicherheitsrat verurteilte am Montag die Anschlagsserie auf das Schärfste. Zugleich sprachen er den Familien der Opfer der «abscheulichen und feigen» Anschläge tief empfundenes Mitgefühl aus, wie es in einer Mitteilung hiess.
Einheimische Islamistengruppe soll hinter Anschlägen stecken
Den Verletzten werde eine rasche Genesung gewünscht, schreibt das Uno-Gremium in der Mitteilung vom Montag. Terrorismus stelle in all seinen Erscheinungsformen eine der schwerwiegendsten Bedrohungen für den Frieden und die internationale Sicherheit dar, hiess es weiter. Täter, Organisationen und Geldgeber dieser Terrorakte müssten zur Rechenschaft gezogen und vor Gericht gestellt werden.
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Bei der Serie von Bombenanschlägen auf Kirchen und Hotels waren hunderte Menschen getötet und verletzt worden. Die Regierung des asiatischen Inselstaates macht eine einheimische Islamistengruppe namens National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die verheerenden Anschläge verantwortlich. Untersucht wird nun, warum Warnungen vor islamistischen Angriffen schon Tage vor den Anschlägen folgenlos blieben.
Die Selbstmordanschläge waren binnen kurzer Zeit auf drei Fünf-Sterne-Hotels in der Metropole Colombo und auf drei Kirchen in Colombo, im nahegelegenen Küstenort Negombo und in der Ostküstenstadt Batticaloa verübt worden. Zu dem Zeitpunkt waren die Kirchen vollbesetzt mit Gläubigen, die die Ostermesse feierten.
(SDA)