Grosse Unterschiede bei 1. und 3. Säule
Grosse Geschlechter-Unterschiede bei Pensionskassenbezügen

Männer haben 2017 etwa doppelt so hohe Leistungen aus der 2. Säule bezogen als Frauen. Das ist keine Überraschung und bestätigt den Befund der vor einem Jahr erstmals vorgelegten Neurentenstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS).
Publiziert: 02.05.2019 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2019 um 11:18 Uhr

Rund 43'000 Personen bezogen im Jahr 2017 erstmals eine Altersrente aus der beruflichen Vorsorge (BV, 2. Säule), etwa 51'000 Personen liessen sich ein Alterskapital aus der 2. Säule auszahlen. BV-Renten betrugen für Männer im Median 2301 Franken, für Frauen 1221 Franken.

Die entsprechenden Werte für Kapitalauszahlungen lagen bei etwa 136'000 Franken für Männer und etwa 56'600 Franken für Frauen. Median heisst, die Hälfte der Personen erhielten mehr, die andere Hälfte weniger als diesen Betrag.

Kinder bringen Frauen in Verzug

Die recht heftigen Unterschiede zwischen den Geschlechtern lassen sich gemäss BFS-Mitteilung vom Donnerstag zu einem grossen Teil aus den unterschiedlichen Erwerbsbiografien erklären - Stichwort Kinder.

Mütter unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit weitaus häufiger als Väter: Im Jahr 2018 waren drei Viertel der Mütter erwerbstätig im Vergleich zu 95 Prozent der Väter. Vier von fünf erwerbstätigen Müttern, umgerechnet 58 Prozent der erwerbstätigen Frauen, arbeiteten Teilzeit im Vergleich zu 12 Prozent der Väter, sprich 14 Prozent der Männer.

Grosse Unterschiede bei 1. und 3. Säule

Bei der 1. und der 3. Säule hinkten die Frauen den Männern weniger weit hinten nach: AHV (1. Säule) erhielten die Männer im Median 1936 Franken, die Frauen 1754 Franken. Von den 88'000 Personen, die 2017 ein Alterskapital aus der Säule 3a bezogen, erhielten Männer etwa 49'000 Franken, Frauen etwas mehr als 41'000 Franken.

Fast die Hälfte der Personen, die 2017 erstmals eine Rente, respektive Kapital aus der 2. Säule bezogen, taten dies vor Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Männer aus dieser Gruppe erzielten denn auch die höchsten BV-Renten: 3009 Franken, gegenüber 2144 Franken der über 65-Jährigen und 1809 Franken der 65-Jährigen. Bei den Frauen zeige sich dasselbe Muster, nur auf tieferem Niveau, so das BSF.

Etwa die Hälfte der Personen, die neu eine Leistung aus der Pensionskasse bezogen, taten das in Form einer reinen Rente - Frauen etwas häufiger als Männer. Ein Drittel bevorzugte eine reine Kapitalauszahlung - auch hier etwas mehr Frauen als Männer. Knapp ein Viertel der Männer und 13 Prozent der Frauen gaben einer gemischten Form den Vorzug.

(SDA)

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