Als einer der wenigen Schweizer Chefs bloggt SF-Haldimann im Internet. Meistens mit deftigen Aussagen. Im neusten Eintrag zieht Haldimann über Teleblocher.ch her, die neue wöchentliche Interview-Reihe mit Bundesrat Christoph Blocher und Journalist Matthias Ackeret im Internet.
Laut Haldimann ist die Sendung einseitig und Ackeret könne «ohne Einschränkung als Bewunderer von Christoph Blocher bezeichnet werden. Er ist sozusagen ein Blocher-Groupie». Statt Blocher kritisch zu interviewen, sei Ackeret bloss «Stichwortlieferant».
«Billigstes Interview aller Zeiten»
Darüber ist der Chefredaktor des Magazins «Persönlich» und Buchautor («Das Blocher-Prinzip») sauer.
«Erstens ist es peinlich, dass der SF-Chefredaktor nicht einmal meinen Namen schreiben kann», sagt Matthias Ackeret zu heute. «Matthias mit einem ‹t› und Ackeret ohne ‹c›.» Zweitens ortet Ackeret Futterneid. «Intern hat Haldimann die Berichterstattung zur ganzen Blocher-Geschichte gelobt – aber ich hatte das Interview!»
Um sich den Blogeintrag zu erklären, gräbt Ackeret sogar die zehn Jahre alte «Zitat-Affäre» aus. Damals druckte die «SonntagsZeitung» ein falsches Blocher-Zitat in Zusammenhang mit den Holocaust-Geldern ab. Danach musste der damalige Chefedaktor der Zeitung den Hut nehmen. Sein Name: Ueli Haldimann.
«Dieser Vergleich ist völlig birreweich», wehrt sich Haldimann. «Ich möchte meinen Blog-Eintrag aber nicht weiter kommentieren.»
Bleibt die Frage zur Finanzierung der Sendung, die momentan vom Bakom abgeklärt wird. Ackeret sieht kein Problem: «Ich bin nicht SVP.» Die Sendung sei aufgrund des Bucherfolges zustande gekommen und würde nicht von Blocher gesponsert. «Dank der Ausstrahlung im Internent kostet eine Folge inklusive Aufzeichnung nur 1000 Franken», sagt Ackeret. «Das ist das billigste TV-Interview aller Zeiten.»