Mittellos muss der Bankenschreck Christoph Meili wieder in die Schweiz zurückkommen. Nach elf Jahren selbstgewählten Exils im sonnigen Kalifornien bleibt ihm nichts.
Ausser jeder Menge Ärger: Die Bank wirft ihn aus dem Haus, sein Konto hat er überzogen, den Eltern seiner Lebensgefährtin Grace (41) schuldet er sogar noch 14000 Dollar.
«Der Umgang mit Geld ist nicht wirklich meine Stärke», sagt Christoph Meili. Tatsächlich. Dabei hatte er’s. Eine Viertelmillion Dollar kriegte der Ex-Wachmann im März 2003 aus dem Bankenvergleich. Weil er als Kronzeuge in Sachen nachrichtenlose Vermögen gegen die Schweizer Grossbanken ausgesagt hatte.
Ich habe alles ausgegeben
«Von meinem Vermögen ist nichts mehr übrig», sagt Meili. «Ich habe alles ausgegeben. Und bereue nichts.»
Seiner Ex-Frau Giuseppina (39) zahlt er 100000 Dollar. Für die Kinder, damit er keine Alimente mehr überweisen muss.
«Ich habe mich aber damals erkundigt, ob ich später für die College-Ausbildung von Mirjam und Davide aufkommen muss. Da konnte mir niemand eine genaue Auskunft geben», so der Ex-Wachmann. «Ausserdem war ich traurig: Ich hatte zwar Geld, aber meine Familie verloren.»
Da beschliesst Meili, nichts mehr zu sparen. «Ich wäre ja dumm gewesen.» Er kauft sich eine Tissot-Uhr für 650 Dollar. Ein Hybrid-Auto für 21000 Dollar.
Und da sind neue Freunde, die ihm beim Investieren helfen wollen. Ein Geschäftsmann aus Beverly Hills legt Meilis Geld in Schrottanleihen, sogenannte Junk-Bonds, an. 30000 Dollar weg.
Ein anderer verkauft ihm einen todsicheren Anlage-Tipp. Nochmal 10000 Dollar weg.
«Wir haben einfach das Leben genossen»
Dann trifft Christoph Meili Grace. Verliebt sich in die Koreanerin mit dem US-Pass. Heiratet sie im August 2004. Sie bringt den gemeinsamen Sohn Simon zur Welt.
Er will seiner Frau etwas bieten. «Wir haben es uns gut gehen lassen, sind auch ab und zu gereist. Wir haben einfach das Leben genossen», so Meili.
Sein letztes Geld schickt Christoph Meili sprichwörtlich in die Wüste. Er sieht eine Werbung im Fernsehen. Eine Firma verspricht, sie helfe bei der Gründung von kleinen Internet-Unternehmen. Meili überweist 50000 Dollar nach Nevada, dem Wüstenstaat im Südwesten der USA.
Und hört nie mehr davon.
«Ich wurde sicher schlecht beraten und übers Ohr gehauen. Aber ich habe mein Geld auch bewusst ausgegeben», sagt der Aargauer.
Im vergangenen Jahr hat sich Christoph Meili mit einem Job als Sicherheitsmann mehr schlecht als recht über Wasser gehalten. «Hätte uns die Familie von Grace nicht geholfen, wären wir gar nicht über die Runden gekommen», sagt er.
Froh um den Abstand zu Grace
Als die Bank ihm im Februar droht, ihn wegen ausstehenden Hypotheken-Raten aus dem Haus zu werfen, entschliesst sich Meili in die Schweiz zurückzukehren.
Grace und Simon (4) lässt Meili in den USA zurück. Ist ganz froh um den Abstand zu seiner zweiten Frau.
Denn, so erklärt er: Er liebe immer noch Giusi. «Aber nach so vielen Jahren und nach allem, was passiert ist, würde das sicher nicht mehr gut gehen.»
Und seine Ex möchte ihn auch nicht mehr zurück. Sie ist schon seit längerem mit einem 29-jährigen US-Immobilienmakler liiert.
Auch Giuseppina Meili-Intelisano hat aus dem Bankenvergleich eine Viertelmillion Dollar gekriegt. Und hat das Geld noch.
«Sie hat das sicher besser gemacht als ich», sagt Meili.
Giovanni Intelisano ist der Vater von Meilis Ex-Frau Giuseppina (39). Sein persönlicher Bezug zum Bankenschreck: «Der ist für mich gestorben.»
Trotzdem ist Intelisano irrtiert, dass Meili in die Schweiz zurückkehrt: «Wir leben in Italien und sind für eine Woche in die Ferien nach Baden gekommen. Und dann sind die Zeitungen voll mit Christoph Meili», sagt er. «Das Thema hatten wir abgeschlossen. Er war so schlecht zu unserer Tochter.»
Meili hat polizeiliches Rayonverbot, darf sich seiner Ex-Frau in den USA nur auf 100 m nähern.
«Hätte er doch die Akten nie gefunden, dann wäre alles anders gekommen», sagt Intelisano über den verlorenen Schwieger- sohn. «Er wäre ein guter Ehemann und unsere Tochter und Enkel wären nicht so weit weg in Amerika.»
Die Eltern haben sie dort schon zweimal besucht, Giusi war auch schon mit den Kindern in Italien. Mirjam (16) und Davide (14) haben sich als Doppelbürger in den Staaten so gut eingelebt, dass sie nur noch englisch sprechen.
Intelisano ist wütend: «Was hat Meili nur mit dem vielen Geld gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er alles verschwendet hat und jetzt von der Schweiz Geld braucht.»
Von Werner Bucher
Giovanni Intelisano ist der Vater von Meilis Ex-Frau Giuseppina (39). Sein persönlicher Bezug zum Bankenschreck: «Der ist für mich gestorben.»
Trotzdem ist Intelisano irrtiert, dass Meili in die Schweiz zurückkehrt: «Wir leben in Italien und sind für eine Woche in die Ferien nach Baden gekommen. Und dann sind die Zeitungen voll mit Christoph Meili», sagt er. «Das Thema hatten wir abgeschlossen. Er war so schlecht zu unserer Tochter.»
Meili hat polizeiliches Rayonverbot, darf sich seiner Ex-Frau in den USA nur auf 100 m nähern.
«Hätte er doch die Akten nie gefunden, dann wäre alles anders gekommen», sagt Intelisano über den verlorenen Schwieger- sohn. «Er wäre ein guter Ehemann und unsere Tochter und Enkel wären nicht so weit weg in Amerika.»
Die Eltern haben sie dort schon zweimal besucht, Giusi war auch schon mit den Kindern in Italien. Mirjam (16) und Davide (14) haben sich als Doppelbürger in den Staaten so gut eingelebt, dass sie nur noch englisch sprechen.
Intelisano ist wütend: «Was hat Meili nur mit dem vielen Geld gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er alles verschwendet hat und jetzt von der Schweiz Geld braucht.»
Von Werner Bucher