Ein hoffnungsvolles Leben stand vor Elsa F.* (†17). In der Nacht auf Sonntag nahm es ein abruptes Ende. Sie stürzte vom Dach des Hauptbahnhofs Zürich. Angehörige, Mitschüler und Lehrer nehmen Abschied von der Gymischülerin und Pfadileiterin.
In einer heute veröffentlichten Todesanzeige schreibt die Familie: «Aus dem grössten Glück ist unsere Elsa in den Tod gestürzt. Ein Teil von uns ist mit ihr gegangen. Sie fehlt uns unendlich.»
«Ihre aufgeschlossene Art und ihre Kreativität»
Die Trauernden zitieren die deutsche Reggae-Band Irie Révoltés, die oft auf Französisch singt: «Merci, merci, je dis merci à ma famille, je dis merci à mes amis, merci, merci – ooh, merci, dass es euch gibt.» (Deutsch: «Danke, danke, ich danke meiner Familie, ich danke meinen Freunden, danke, danke – ooh, danke, dass es euch gibt.»).
Die Mitschüler und Lehrer des Gymnasiums Rämibühl schalteten eine separate Todesanzeige. «In tiefer Betroffenheit müssen wir viel zu früh Abschied nehmen», schreiben sie. Die Gymischülerin hätte im nächsten Sommer die Maturitätsprüfungen abgelegt, heisst es weiter. «Ihre aufgeschlossene Art und ihre Kreativität werden wir in dankbarer Erinnerung behalten. Wir vermissen Elsa sehr.»
Die Trauerfeier findet am Samstag statt. Die Urne soll im engsten Familienkreis beigesetzt werden.
So kam es zum Drama
In der Nacht auf Sonntag stieg Elsa gegen ein Uhr gemeinsam mit drei Freunden über ein Baugerüst aufs Dach des Zürcher Hauptbahnhofs. Plötzlich brach eine Glasscheibe ein. Die 17-Jährige stürzte zwölf Meter in die Bahnhofshalle – und starb an ihren Verletzungen.
Auf das Dach des Zürcher Hauptbahnhofs zu klettern, ist beliebt bei Jugendlichen. Sogenannte Roofer holen sich damit einen Adrenalinkick. Laut SBB ist das Baugerüst vorschriftsgemäss gesichert. Dass Jugendliche häufig auf diesem Weg aufs Dach stiegen, sei nicht bekannt. «Es handelt sich um einen Einzelfall», sagt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi. (noo)
* Name geändert