Teenie-Skifahrer verletzte Norah (†6) tödlich
Jugendlicher Pisten-Raser wegen fahrlässiger Tötung verurteilt

Im März 2017 kam es im Skigebiet Les Mosses VD zu einer Kollision zwischen einem damals 16-Jährigen und Skischülerin Norah (†6). Das Mädchen starb noch am selben Abend im Spital. Jetzt wurde der Raser wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Publiziert: 01.07.2018 um 18:21 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:34 Uhr
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Die Todesanzeige von Norah (†6). Ein damals 16-jähriger Skifahrer fuhr sie im März 2017 im Skigebiet Les Mosses VD um. In der Anzeige steht: «Nora, du bist zu früh zu den Sternen zurückgekehrt ... Du fehlst uns so sehr. Deine Eltern, deine Schwester und deine Familie.»
Foto: Zvg

Drama auf der Skipiste: Ein Jugendlicher (damals 16) fuhr am 19. März 2017 im Skigebiet Les Mosses VD die kleine Norah (†6) um. Das Mädchen, dessen Familie im Kanton Waadt wohnt, starb noch am selben Tag.

Jetzt fällte das Berner Jugendgericht das Urteil, wie «Le Matin Dimanche» schreibt: Es sprach den Teenager der fahrlässigen Tötung schuldig. Da es sich beim Tatzeitpunkt um einen Minderjährigen handelte, teilt die Justiz aber nicht mit, wie hoch die Strafe ausfällt.

Pisten-Rowdy war Mitglied im Skiklub

Der Unfall ereignet sich im März 2017: Die sechsjährige Norah fährt mit ihrer Skilehrerin (19) den Hang hinunter. Die beiden verschwinden hinter einer Kuppe. Von weiter oben braust der Teenager heran. Er ist ein guter Skifahrer und Mitglied eines Skiklubs.

Schilder weisen zwar darauf hin, die Geschwindigkeit zu drosseln. Dennoch passt der Junge sein Tempo nicht den Gegebenheiten an. Er rast über die Kuppe und sieht Norah zu spät, fährt ungebremst in das kleine Mädchen hinein.

Norah wird weggeschleudert und rutscht den Hang hinunter. Sie bleibt bewusstlos liegen. Retter bringen sie ins Inselspital nach Bern. Dort werden ein Schädel-Hirn-Trauma sowie Verletzungen am Rückenmark festgestellt. Die kleine Norah stirbt am selben Abend.

Das Gericht stellt fest, dass der Teenager mehrere Fehler begangen hat: Der Pisten-Rowdy war zu schnell unterwegs, war nicht mehr fähig, rechtzeitig zu bremsen. Norahs Verletzungen weisen auf eine enorme Aufprallwucht und auf ein entsprechend zu hohes Tempo des jungen Berners hin.

Vater will mit Unfall abschliessen

Zudem trug er eine Skibrille, die das Tageslicht abdunkelt. So verschlechterte sich seine Sicht zusätzlich. Wegen dieser Brille konnte er die Oberfläche und die Unebenheiten der Piste nicht gut einschätzen. 

Die Richter waren der Meinung, der Unfallverursacher habe insgesamt ein inadäquates Verhalten an den Tag gelegt, das einen vermeidbaren Unfall zur Folge hatte.

Die Familie der toten Norah wird das Urteil nicht anfechten. «Dieser Entscheid ist ein Schlussstrich unter einen langen juristischen Prozess», sagt der Vater zu «Le Matin Dimanche». «Mit diesem Urteil beginnt für uns ein neuer Lebensabschnitt.»

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