Mit Meerwasser-Entsalzungsanlagen wird heute in trockenen Gebieten Trinkwasser erzeugt. Warum baut man nicht einfach mehr davon? Diese Anlagen genügen im Prinzip, um die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen. Doch liegt die Herausforderung in einem anderen Bereich. Professor Urs von Gunten (58), Leiter Trinkwasserqualität und Aufbereitung beim ETH-Wasserforschungsinstitut Eawag und an der ETH Lausanne: «Im Rahmen der globalen Krise macht der Mangel an Trinkwasser nur einen relativ kleinen Teil aus. Entscheidend ist vielmehr, wie man die weiten Landwirtschaftsflächen bewässert. Hier werden rund 70 Prozent des Wassers benötigt.»
Immer noch zu teuer
Solche grossen Flächen zu bewässern, ist nicht einfach, denn die Aufbereitung von Meerwasser ist teuer und braucht enorm viel Energie. «Man muss das Salzwasser in der Umkehrosmose durch sehr dichte Membrane pressen, um das Salz zu trennen», erklärt von Gunten. Zwar hat sich der Produktionspreis seit den 1970er-Jahren auf einen Fünftel von rund einem bis zwei Franken pro Kubikmeter Wasser verringert. Doch sei auch dieser Preis für die Bauern immer noch zu teuer, meint von Gunten.
Dazu kommt: Eine Entsalzungsanlage ist an einen Standort am Meer gebunden und produziert grosse Mengen an Salz, das wieder dem Meer zugeführt wird und in hoher Konzentration das lokale Ökosystem beeinträchtigen könnte.
Aus Schmutz- wird Trinkwasser
Urs von Gunten tüftelt zurzeit in einem anderen Bereich der Trinkwassergewinnung, dem Wasserrecycling. Er entwickelt Methoden, mit denen verunreinigtes Wasser aus der Kanalisation mit Filterung und Desinfektion so aufbereitet wird, dass man es direkt wieder trinken kann. Im Vergleich zur Entsalzung sei das Recycling wesentlich billiger und habe daher in Gebieten mit Wassermangel Zukunft, meint von Gunten.
Doch auch dieses Verfahren löst das Problem des Wassermangels in der Landwirtschaft kaum. Von Gunten: «Damit sich die Bauern in trockenen Gebieten die Wiederaufbereitung von Wasser leisten können, bleibt nichts anderes übrig als unsere Bereitschaft, ihnen für Produkte mehr zu bezahlen und dies an eine nachhaltige Nutzung des Wassers zu knüpfen.»
Essbares Wasser
Trinkwasser als Häppchen, ganz ohne Flasche: Das englische Skipping Rocks Lab hat ein System entwickelt, das es erlaubt, Wasser als Kapsel zu schlucken. Der Trick: Das Wasser wird mit einer hauchdünnen Membran aus Meeresalgen zusammengehalten. Das geruchsfreie Material ist billiger als Plastik und zudem biologisch abbaubar.
Der Dreh zum Trinkwasser
Die mit einem Smartphone verbundene Flasche Ecomo testet die Trinkwasserqualität und reinigt das Wasser auch direkt. Durch das Schütteln werden Pestizide, Salze, Schwermetalle und andere Unreinheiten innert dreier Sekunden gemessen. Durch das Drehen des Bodens wird ein Filtersystem mit Aktivkohle, Fasern und einer Membran aktiviert.
Selbstfüllende Flasche
Österreichische Tüftler haben mit «Fontus» eine Flasche entwickelt, die nie leer wird. Das System kondensiert Luft aus der Umgebung. Der Haken: Damit es funktioniert, muss die Luft zwischen 27 und 40 Grad warm sein und eine Feuchtigkeit zwischen 80 und 90 Prozent aufweisen.
Nebel trinken
Trockene Gebiete wie die Atacamawüste in Nordchile und Teile des Atlasgebirges in Marokko haben eines gemeinsam: jede Menge Nebel. Nebelkollektoren fangen die winzigen Wassertröpfchen auf, die dann in einen Wasserspeicher hinunterlaufen.
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Der Dreh zum Trinkwasser
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Selbstfüllende Flasche
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Mineralwasser, abgefüllt in kleinen, praktischen Flaschen, gibt es heute an jeder Strassenecke. Doch die Ökobilanz von Flaschenwasser ist miserabel. Eine Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Umwelt und des Vereins des Gas- und Wasserfaches durchgeführt wurde, belegt, dass Mineralwasser die Umwelt bis zu 1000-mal mehr belastet als Hahnenwasser. Denn: Obwohl in der Schweiz über 80 Prozent der PET-Flaschen recycelt werden, landen jährlich immer noch 7900 Tonnen im Abfall. Und: Um Plastikflaschen aus PET herzustellen, ist Erdöl nötig. Rechnet man das Material, die Produktion, den Transport, das Kühlen der Flaschen zusammen, braucht es mehr als drei Deziliter Erdöl, um einen Liter Mineralwasser abzufüllen. Sven Zaugg
Mineralwasser, abgefüllt in kleinen, praktischen Flaschen, gibt es heute an jeder Strassenecke. Doch die Ökobilanz von Flaschenwasser ist miserabel. Eine Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Umwelt und des Vereins des Gas- und Wasserfaches durchgeführt wurde, belegt, dass Mineralwasser die Umwelt bis zu 1000-mal mehr belastet als Hahnenwasser. Denn: Obwohl in der Schweiz über 80 Prozent der PET-Flaschen recycelt werden, landen jährlich immer noch 7900 Tonnen im Abfall. Und: Um Plastikflaschen aus PET herzustellen, ist Erdöl nötig. Rechnet man das Material, die Produktion, den Transport, das Kühlen der Flaschen zusammen, braucht es mehr als drei Deziliter Erdöl, um einen Liter Mineralwasser abzufüllen. Sven Zaugg