«Wir haben genug!» Die Dorfbewohner aus Courroux im Jura sind fassungslos ob der jüngsten Nachrichten. Kaum ist das Urteil für einen Zoophilen aus der Gemeinde gefallen, gibt es schon den nächsten sexuellen Missbrauch an einem Tier.

«Am Samstagmorgen fand ich meine Daisy Ree blutend im Stall», sagt Philippe Eicher zu «20minutes». Das Ross hatte Verletzungen im Vaginalbereich. «Ein 13 Zentimeter langer Riss. Es war ein Bild des Grauens», so der Besitzer.

Sodomist beschwert sich vor Gericht

Seit 2010 ist in der 3200-Seelen-Gemeinde kaum ein Jahr vergangen, in dem es nicht zu sexuellen Übergriffen an Pferden kam. Fünf Fälle hat die Justiz bislang untersucht. Drei davon konnte sie einem geistig beeinträchtigten 40-Jährigen zuordnen.

Bei einer Anhörung gab der Sodomist zu Protokoll: «Ich amüsiere mich mit den Rössern.»

Auch letzten Donnerstag stand der Mann wieder vor Gericht. In Porrentruy JU beschwerte er sich darüber, dass er «schief angeschaut» werde, wenn er durchs Dorf gehe.

Üben die Dorfbewohner jetzt Selbstjustiz?

Im Vergleich zum Leid der Tiere ein kleines Übel, findet ein Dorfbewohner. Und impliziert, dass einem, der die Ruhe in der Gemeinde störe, Vergeltung drohen könnte.

Nicht nur bei ihm ist die Empörung über die Übergriffe gross. Das Urteil von letztem Donnerstag sei keine Abschreckung, findet ein anderer Anwohner. «Ein Mann wird in flagranti im Stall erwischt. Seine Hose ist offen und er ist kurz davor ein Pferd zu missbrauchen. Dafür spricht das Gericht eine Geldstrafe aus – es lebe die Schweizer Justiz!» (mad)