Das Coronavirus lässt sich nicht stoppen. Schon jetzt ist die Zahl der Infektionen grösser als beim Sars-Virus, das vor 17 Jahren grassierte. Weltweit sind mittlerweile 8100 Menschen daran erkrankt, bereits 170 gestorben. Auch in der Schweiz wächst die Unsicherheit: Spitäler schmieden Notfallpläne, Verkäufer tragen Atemschutzmasken, Hotelzimmer bleiben leer. Nicht nur Ärzte, auch Tourismusexperten beobachten die Situation mit Argusaugen. Was passiert mit den 1,7 Millionen Chinesen, die jedes Jahr die Schweiz besuchen?
Die Swiss und ihr Mutterkonzern Lufthansa haben sämtliche Flüge von und nach China bis zum 9. Februar gestrichen. Das Ausbleiben der asiatischen Gäste dürfte die Bergbahnen am stärksten treffen. Bei den Luzerner Pilatus Bahnen erwartet man wegen des Flugstopps spürbare Umsatzeinbussen.
Man rechnet schon jetzt mit weniger Chinesen
«Die Gästezahl wird in etwa um 15 bis 20 Prozent zurückgehen», prognostiziert Marketingleiter Tobias Thut. Genaue Prognosen seien aber schwierig, da es im Winter keine Reservationen gibt. Noch bleibt er gelassen: «Es wäre verfrüht, in Panik auszubrechen.» Rund 80 Prozent des Jahresumsatzes werden im Sommer generiert. Deshalb ist eine rasche Eindämmung der Krankheit auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig.
Ebenso rechnen die Rigi-Bahnen mittelfristig mit weniger Chinesen. «40 Prozent unserer Kunden sind ausländische Touristen, wovon Besucher aus China einen grossen Teil ausmachen», sagt Sprecherin Sandrina Estrada-Glaser. Täglich verfolgt sie die Weisungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG). «Falls erforderlich, können wir schnell entsprechende Massnahmen ergreifen.»
Atemmasken-Lager bei Uhrenhändler Bucherer
Tatsächlich sind laut BAG erste Erkrankungen in der Schweiz möglich. In Deutschland gibt es bereits bestätigte Infektionen. Gerade das Personal in der Tourismusbranche hegt den Wunsch nach mehr Schutz. Der Luzerner Uhren- und Schmuckhändler Bucherer ist gerüstet. «Wir stellen für Kunden und Mitarbeiter Desinfektionsmittel zur Verfügung», heisst es auf Anfrage. PR-Chefin Regina Schilcher sagt: «Auf Wunsch dürfen Mitarbeiter Atemschutzmasken tragen. Ein Vorrat wurde bereits angelegt.»
Noch kann Schilcher den finanziellen Schaden nicht beziffern. «Wir haben eine Taskforce gebildet, die mehrere Szenarien entwirft. Momentan konzentrieren sich unsere Bemühungen aber darauf, die Ausbreitung des Virus zu stoppen.»
Interlaken Tourismus hält Ball flach
Die meisten chinesischen Gäste besuchen die Zentralschweiz (25,8 Prozent). Fast so beliebt ist das Berner Oberland (24,35 Prozent). «Kurzfristig wird es Einbussen geben. Das liegt auf der Hand», sagt Christoph Leibundgut, Sprecher bei Interlaken Tourismus. «China ist bei uns bei den Hotel-Logiernächten das zweitstärkste Land hinter der Schweiz.» Doch auch er hält den Ball flach. Eine langfristige Prognose sei schwierig. Vorerst müsse man abwarten, ob die Spezialisten das Virus in den Griff bekämen.
Schweizweit geht man von einem deutlichen Rückgang aus. «Wir rechnen zwischen Februar bis Ende April mit 30 bis 50 Prozent weniger Gästen aus China», sagt Markus Berger, Sprecher von Schweiz Tourismus. Mit anderen Worten: Erwartet werden 40'000 statt 80'000 Personen monatlich.
«Jeder Gast, der wegfällt, schmerzt»
Momentan verkraftet die Branche den Rückgang einigermassen gut. Es ist Nebensaison. Nur gerade 32 Prozent der Gäste aus China logieren in den Wintermonaten in Schweizer Hotels – der Grossteil kommt im Sommer. «Aber klar, jeder Gast, der wegfällt, schmerzt», so Berger. Aber: «Der dramatische Hintergrund berührt stärker als der wirtschaftliche. Es schmerzt, wenn das Virus die Freude an den Ferien einschränkt.»
Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.
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