Sein Schicksal rührte die ganze Schweiz. Ende September 2018 werden der kleine Neil (2) und 17 weitere Hündchen aus einem Horrorhaus befreit. Die Tiere lebten zwischen ihren Exkrementen und Bergen von Müll. Sie hatten Hautausschläge und Würmer.
Man habe sie mehrmals am Tag abschrubben müssen, sagt Tierpflegerin Betty Agustoni (54), «so sehr stanken die Hündchen». Mitten in der Gruppe steckt Neil. Der Rüde ist schwer herzkrank. BLICK ruft zu Spenden auf. Leser finanzieren schliesslich eine aufwendige Herz-OP im Tierspital Zürich (BLICK berichtete). Neil wird im Oktober operiert – und gerettet. Doch das Happy End ist noch nicht perfekt.
Alle Hündchen aus der Messie-Wohnung werden schnell vermittelt. Nur Neil bleibt übrig. Über Monate. Mitte Januar meldet sich die Familie Teixeira beim Tierheim. «Wir suchten einen Gefährten für unseren alten Chihuahua», erzählt Cristina Teixeira. « ImTierheim des Bellinzoneser Tierschutzvereins sah ich Neil. Und als ich dann auch noch von seiner Geschichte hörte, stand der Entschluss fest: Den nehmen wir.»
Tierheim nimmt Familie unter die Lupe
Doch Cristina Teixeira muss sich erst bewähren. «Eine Woche lang kam ich jeden Tag und ging mit Neil spazieren. Dann brachte ich meinen Mann Carlos (42) und die Töchter Debora (19) und Raquel (14) mit.» Es folgt eine Inspektion der Wohnung der Familie. Am vergangenen Samstag gibt das Tierheim grünes Licht. Neil darf mitgehen. Er hat ein neues Zuhause – und was für eines.
In fünf riesigen Zimmer in Bellinzona darf er herumtollen, gegenüber liegt der einzige Hundepark im Tessin. Dahinter liegt der Fluss Ticino. Viele Kilometer zum Gassigehen. Ein Hundeparadies! Zu seiner neuen Familie gehören neben den drei Frauchen und dem neuen Herrchen, Chihuahua-Kumpel Sasà (10), Papagei Billy (2), die Kaninchen Kitty und Pantuffa (2) und ein Aquarium voller Goldfische.
Endlich darf Neil in sein neues Heim
Neil wird mit einem neuen Hundebett empfangen. Er hat neue Näpfe, einen Haufen Stofftiere, sogar ein nagelneues, warmes Hundemäntelchen. «Wir haben viele Leckerli für ihn. Ab und zu koche ich aber auch Huhn oder Putenfleisch für beide Hunde», sagt Cristina Teixeira, «Neil hat sich sofort wohlgefühlt.»
Die OP hatte der kleine Pekinesen-Mischling gut überstanden. «Er braucht keine weitere Pflege, keine Diät», sagt Cristina, «und wenn er kränkelt, macht das nichts.» Die Hausfrau kennt das. «Unser Kaninchen Pantuffa hatten wir auf einer Tiermesse in Lavena Ponte Tresa (I) erworben. Es hatte eine Augenentzündung und war ganz mager. Wir haben es aufgepäppelt.» Auch Chihuahua Sasà kämpfe mit Arthrose an den Hinterläufen. Tochter Debora ist ganz vernarrt in den Neuzugang. «Schon die erste Nacht kam Neil kuscheln. Ich glaube, das wird wohl mein Hund.»