Asman M.* (44) findet kaum Worte. Der Schmerz über den Verlust seines geliebten Sohnes Zenel (†4) sitzt tief. «Es geht mir sehr schlecht», sagt der Vater am Sonntag zu BLICK. Er ist froh um die vielen Angehörigen und Freunde, die zu ihm und seiner Frau Burbuqe (42) nach Niederlenz AG gekommen sind, um Trost zu spenden.
Burbuqe M. geht es noch schlechter als ihrem Mann. Sie muss von Angehörigen betreut werden. Sie erlebte am letzten Donnerstag das plötzliche spurlose Verschwinden ihres Sohns beim Spielen auf dem Spielplatz beim ehemaligen Wohnort in Möriken-Wildegg gegen 16.30 Uhr und erlitt einen Schock.
Eltern hatten noch Hoffnung
Zenels Mutter alarmierte die Polizei. Es begann eine riesige Suchaktion, die tief in die Nacht andauerte. «Wir sind am Boden zerstört», sagte Zenels Vater schon da zu BLICK, hoffte aber noch, dass der Kleine lebend gefunden würde.
Vergebens. Zenel wurde am frühen Freitagnachmittag von Angestellten des Wasserkraftwerks bei Villnachern AG aus der Aare geborgen – tot.
Wollte Zenel dem reissenden Bach zuschauen?
Rasch ging die Polizei davon aus, dass Zenel beim Spielen in den Aabach gefallen war und in der Folge ertrank. Der Bach und die Aare führten wegen des heftigen Regens in den letzten Tagen viel Wasser und hatten eine starke Strömung.
Hatte der Vierjährige sein Velo abgestellt und war zum Bach gegangen, um den reissenden Fluss zu betrachten?
Sicher ist: Vor dem Wohnblock beim Aabach sind links und rechts Zäune montiert. Doch dazwischen ist nichts, der Zugang zum Bach auf rund 50 Metern offen.
Laut Tele M1 sollen deshalb auch schon mal Anwohner einen Zaun bei der Verwaltung und den Behörden gefordert haben – ohne Erfolg. Jetzt soll eine Unterschriftenaktion lanciert werden.
Zenel wird im Heimatland beerdigt
Einen Zaun an der Unfallstelle fände auch Zenels Vater gut, der dort sein einziges Kind verlor. «Das wäre schön. Ich wünsche mir das unbedingt», sagt Asman M. Es habe immer viele Kinder am Aabach, wo es eben sehr gefährlich sei: «Im Aabach soll nie mehr ein Kind sterben!»
Ihren Sohn können die Eltern noch nicht beerdigen. Sie müssen auf die Freigabe des Leichnams warten. «Zenel ist noch in der Rechtsmedizin», sagt sein Vater. Es stünden noch Untersuchungen an. Er und seine Frau hoffen, dass diese am Montag abgeschlossen sind. Asman M.: «Dann könnten wir unseren Zenel am Dienstag im Heimatland Kosovo beerdigen.»
* Name bekannt