Bluttat von Würenlingen
Der irre Killer drückte 14 Mal ab

Neue Details zur Bluttat mit fünf Toten in Würenlingen AG: Der 36-jährige Täter Semun A. erschoss mit 14 Schüssen seine Schwiegereltern, seinen Schwager und einen Nachbarn. Den Nachbarn tötete er «im Vorbeigehen». Der Tat ging ein Streit ums Erbe voraus.
Publiziert: 15.05.2015 um 09:16 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 08:28 Uhr

Mit insgesamt 14 Schüssen streckte Semun A. (†36) vergangenen Samstagabend seine Schwiegereltern, seinen Schwager und einen Nachbarn nieder, bevor er die Faustfeuerwaffe auf sich selbst richtete. Das habe die rechtsmedizinische Untersuchung ergeben, teilt die Aargauer Staatsanwaltschaft heute, knapp eine Woche nach der Bluttat von Würenlingen, mit.

Unmittelbar nachdem der Schwiegervater Karl L. (†57) dem Täter die Tür öffnete, habe A. das Feuer eröffnet. Dann habe er seinen Schwager Jonas L. (†31) und dessen Mutter Elisabeth L. (†59) getötet. Insgesamt zehn Schüsse fielen in dem Häuschen am Langackerweg, bevor A. zurück zu seinem Auto lief.

Auf dem Kiesweg begegnete A. Nachbar Thierry K. (†45). Dieser sei «im Vorbeigehen» erschossen worden. «Der Täter hielt auf dem Kiesweg kurz inne, schoss auf den im Garten stehenden Nachbarn und ging ein paar Schritte weiter, bevor er sich selbst richtete», schreibt die Staatsanwaltschaft.

Erbstreit um «grösseren Geldbetrag»

Wie und wann der Täter an die nicht registrierte Tatwaffe kam, weiss die Staatsanwaltschaft noch nicht. Am Wohnort des Täters im Kanton Schwyz wurden viele Unterlagen beschlagnahmt, die nun untersucht würden.

Auch das Motiv der Bluttat ist noch nicht klar. Es sei davon auszugehen, dass A. «seit Längerem» an einer psychischen Erkrankung litt. Sicher sei zudem, dass dem Tötungsdelikt Erbschaftsstreitigkeiten um einen grösseren Geldbetrag vorausgegangen waren.

Weitere Erkenntnisse in Bezug auf ein mögliches Tatmotiv erhofft sich die Staatsanwaltschaft von der Auswertung der sichergestellten Laptops, USB-Sticks und Dokumenten am Wohnort des Täters. Insbesondere steht die Frage im Raum, ob der Tat Drohungen vorausgegangen waren. Die Einvernahme von Zeugen sei noch nicht abgeschlossen.

Die Aargauer Staatsanwaltschaft führt ein Strafverfahren wegen mehrfacher Tötung. Sie geht davon aus, dass das Verfahren letztlich eingestellt werden dürfte, weil der Täter nicht mehr lebt. (lha/SDA)

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