Die Bestellposse in Baden AG und Umgebung hält an. Das Verhalten einer jungen Brasilianerin (21) sorgt weiter für rote Köpfe bei Lieferdiensten. Für die Chefs der Food-Kuriere bedeutet das: Ärger, Stress und Anzeigen – statt einfach das Geschäft zu machen.
Auslöser: Die Latina bestellte bei mehreren Food-Lieferanten Essen en masse. Mal waren es exquisite Burger, mal eine Döner-Box, mal drei Flaschen Wein um vier Uhr früh. Oder auch Zigaretten. Doch bezahlt hat die Frau die Lieferungen nie. Nur der Kebab-Laden von Mirzad Haj-Hussein in Obersiggenthal AG hat das geschuldete Geld zurückgekriegt – Tage später (BLICK berichtete).
Zwei von drei Lieferdiensten sitzen weiter auf offenen Rechnungen
Zwei Geprellte warten immer noch auf ihre Bezahlung: Robin Jensen, Inhaber von Jensen's Food Lab, und Vinni Dhingra, Geschäftsführer der Badener Telepizza-Filiale.
Ende letzter Woche erstattete Jensen Anzeige gegen die Bschiss-Brasilianerin. Ihm steht noch ein nicht beglichener Betrag von 360 Franken zu. Am frühen Dienstagnachmittag schaute der Lieferdienst deshalb an der Hertensteinstrasse in Obersiggenthal vorbei. Dort, wo die Südamerikanerin immer wieder Lieferungen entgegennahm.
Vor Ort angekommen, wurde Jensens Lieferdienst wieder mit Ausreden vertröstet. Bezahlung? Fehlanzeige! Jensen dazu: «Die Frau, die ich anzeigte, war angeblich nicht da. Stattdessen wurde uns gesagt, sie sei nach Bern verreist.»
Später am Nachmittag ruft Jensen die Brasilianerin auf dem Handy an. Die junge Frau sagt ihm, sie sei in Basel. Den geschuldeten Betrag könne sie noch nicht begleichen.
BLICK bekommt keine Antwort
Fakt ist: Weder jemand von Food Lab noch von Telepizza hat die Samba-Schummlerin in den letzten Tagen gesehen. Auch BLICK trifft am Dienstag in der Wohnung an der Hertensteinstrasse nicht auf die 21-Jährige – sondern auf Cousine Maria G.* und einen Cousin. Sie wollen nichts zum Fall sagen.
Dhingra von Telepizza vermutet, die 21-Jährige habe sich versteckt: «Wegen des schlechten Gewissens.»
Wie Jensen fühlt sich auch Dhingra an der Nase herumgeführt: «Ich habe zweimal Mitarbeiter an die Hertensteinstrasse vorbeigeschickt, um den offenen Betrag einzufordern. Das erste Mal hat jemand die Tür geöffnet und gesagt, die junge Brasilianerin sei unter der Dusche und könne deswegen nicht rauskommen. Das zweite Mal machte niemand auf – obwohl in der Wohnung das Licht brannte.»
Vermieter will Bschiss-Brasilianerin rauswerfen
Mittlerweile gab auch Dhingra eine Anzeige auf. Immer noch hängig: nicht bezahlte Rechnungen von rund 210 Franken.
Nicht nur die beiden Chefs der Lieferdienste sind wegen der Latina mächtig angesäuert. Auch Richard H.* (47), Vermieter des Wohnhauses an der Hertensteinstrasse, hat genug. «Dieser Zirkus geht mir auf die Nerven, ständig gibt es Ärger. Ich habe der jungen Brasilianerin gesagt, sie solle die Wohnung bis Ende Woche verlassen und woanders hingehen. Sie muss raus!» Seine Hoffnung: «Es soll wieder Ruhe einkehren!»
* Namen geändert