Schienbeine und Schädel gebrochen!
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Yasin (9) in Olten angefahren:Schienbeine und Schädel gebrochen!

Auto erfasst Yasin (9) auf Zebrastreifen in Olten SO
Schienbeine und Schädel gebrochen!

In Olten SO steht man unter Schock. Ein kleiner Junge ist auf einem Zebrastreifen angefahren worden – und brach sich beide Schienbeine sowie den Schädel. BLICK konnte mit der Schwester (21) vom Unfallopfer Yasin M. (9) sprechen.
Publiziert: 15.07.2020 um 23:15 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2020 um 09:33 Uhr
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Yasin M. (9) liegt auf der Intensivstation. «Mein Bruder ist noch schwach und kann nur wenig reden», sagt Claudia M. (21).
Foto: zVg
Ralph Donghi

Den Passanten stockt der Atem, als sie am Dienstag um 14.25 Uhr die schrecklichen Szenen auf der Aarauerstrasse in Olten SO mit ansehen müssen. Drei Primarschüler kommen mit ihren Trottinetts vom Studerweg und wollen den Fussgängerstreifen überqueren. Doch ein Kind wird von einem Auto erfasst und bleibt erst etliche Meter weiter auf dem Boden liegen. Schwer verletzt muss es später ins Spital gebracht werden.

Grosser Dank an die Ersthelfer

Jetzt zeigen BLICK-Recherchen: Beim Kind handelt es sich um den Serben Yasin M.* (9) aus Olten. «Er war mit seiner Zwillingsschwester und einem gleichaltrigen Kollegen unterwegs», sagte seine grosse Schwester Claudia M.* (21) gestern zu BLICK. «Sie wollten über den Zebrastreifen, um zu einem weiteren Kollegen zu kommen.» Und: Die Kleinen hätten noch geschaut, ob ein Auto komme – da sei es schon passiert.

Die Zwillingsschwester und der Kollege von Yasin M. haben Glück. Sie werden nicht vom Auto getroffen. «Wir sind froh, dass schnell viele Leute geholfen haben und möchten ihnen danken», sagt die Schwester. Ihr Bruder liege nun in einem Spital auf der Intensivstation. Im Einverständnis mit den Eltern schickt sie BLICK ein paar Bilder des Kleinen und erlaubt, diese auch zu veröffentlichen.

«Yasin hatte sehr viel Glück»

«Yasin ist noch schwach und kann nur wenig reden. Er hat beide Schienbeine und den Schädel gebrochen», so Claudia M. weiter. Sie selber dürfe wegen der Corona-Regeln nicht ans Spitalbett, nur die Eltern. Aber: «Ich bin auch im Spital und er weiss, dass ich an ihn denke.» Noch ist unklar, ob Yasin Folgeschäden davontragen wird. Dennoch: «Er hatte sehr viel Glück und dürfte ausser Lebensgefahr sein.» Operiert wurde der Bub noch nicht.

Und der Autofahrer? Zu BLICK sagen Anwohner der Unfallstelle, dass er einen grösseren, weissen Wagen gefahren habe. Nach dem Unfall stoppte der geschockte Crashfahrer. Er kommt offenbar aus dem Niederamt.

Hat Autofahrer aufs Handy geschaut?

Die Kantonspolizei Solothurn veröffentlicht kein Foto vom Unfallauto – was sehr unüblich ist. Auch zum Fahrer sagt man nur, dass es sich «um einen knapp 40-jährigen Autolenker» handeln würde: «Über die Nationalität können wir aus Gründen der Identifizierbarkeit des Halters keine Auskunft geben.» Hingegen bestätigt die Polizei, dass das Kind «auf dem Fussgängerstreifen angefahren» wurde. Und: Sie sucht noch Zeugen.

Claudia M. dazu: «Wir haben gehört, dass der Autofahrer beim Unfall offenbar aufs Handy geschaut hat.» Das gehe natürlich nicht, aber: «Im Moment wollen wir ihm keine Gedanken widmen. Die gehören unserem Yasin. In der Hoffnung, dass er bald wieder ganz gesund wird.»

*Name bekannt

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