Inflammationssyndrom stellt Ärzte vor Rätsel
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Zusammenhang mit Corona?Inflammationssyndrom stellt Ärzte vor Rätsel

Fälle häufen sich bei jungen Corona-Patienten – auch in der Schweiz
Inflammationssyndrom stellt Ärzte vor Rätsel

Bisher galt: Für Kinder ist das Coronavirus nur selten gefährlich. Nun aber werden immer mehr Fälle bekannt, bei denen junge Patienten nach einer Corona-Infektion an einem rätselhaften Syndrom erkranken.
Publiziert: 19.05.2020 um 17:48 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2020 um 07:43 Uhr
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Der Arzt Christoph Berger erklärt gegenüber BLICK das neuartige Syndrom.
Foto: zVg
Andrea Cattani

Mittlerweile sind sich Experten einig: Die Mehrheit der Kinder übersteht eine Corona-Infektion weitgehend unbeschadet, meist sogar unbemerkt. In der Schweiz mussten weniger als 30 Kinder als Folge einer Ansteckung mit dem Virus in Spitalbehandlung.

Nun aber schlagen Ärzte aus verschiedenen Ländern Alarm. Denn: Im Zuge der derzeitigen Epidemie treten jetzt bei jungen Patienten, die sich zuvor mit dem Coronavirus angesteckt hatten, vermehrt Fälle des sogenannten Inflammationssyndroms – kurz: MIS-C – auf. Auch in der Schweiz wurde das Phänomen mittlerweile bei mehreren Kindern und Jugendlichen beobachtet. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem rätselhaften Syndrom.

Wie äussert sich diese neuartige Krankheit?

Wenn die Krankheit bei Kindern auftritt, äussert sie sich durch verschiedene Symptome. Immer dabei ist Fieber, oft ein Hautausschlag, teilweise auch begleitet von einer Bindehautentzündung an den Augen. Weitere mögliche Symptome sind Kopf- oder Bauchschmerzen, Husten, Durchfall, Erbrechen, geschwollene Hände oder Füsse. Das alles kann ganz verschieden ausgeprägt sein, in manchen Fällen können einzelne Merkmale aber auch komplett fehlen. Das Entzündungs-Syndrom kann bei den Patienten zu einer Belastung für den gesamten Kreislauf werden.

Wann sollten Eltern mit ihren Kindern einen Arzt konsultieren?

«Wenn ein Kind offensichtlich krank ist und die genannten Anzeichen hat, werden Eltern in der Regel wohl sowieso den Arzt konsultieren», sagt Christoph Berger (58), Leiter der Abteilung Infektiologie am Kinderspital Zürich. Ein Grund zur Panik sei das aber nicht. «Die Chance, dass die Anzeichen durch eine andere Krankheit als MIS-C hervorgerufen wurden, ist bedeutend grösser.»

Was hat das Inflammationssyndrom mit dem Coronavirus zu tun?

In einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht weist die WHO auf einen möglichen Zusammenhang zwischen MIS-C und Corona hin. «Ähnlich wie beim Kawasaki-Syndrom steht die Forschung da aber noch ganz am Anfang und wir wissen noch vergleichsweise wenig darüber», sagt Berger. Man gehe aber davon aus, dass es durch die Infektion mit dem Coronavirus zu einer überschiessenden Reaktion des Immunsystems komme.

Warum sind gerade Kinder davon betroffen?

Auch das ist weitestgehend noch nicht geklärt. «Beim Inflammationssyndrom scheint es sich um ein altersgruppenspezifisches Phänomen zu handeln», erklärt Berger weiter. Umgekehrt sei es ja auch so, dass Erwachsene von Covid-19 viel stärker betroffen seien als Kinder.

Wie wird MIS-C behandelt?

In erster Linie geht es darum, dass der Kreislauf und die Organfunktionen der Patienten unterstützt und stabilisiert werden. Mit unterschiedlichen Therapien wird danach versucht, die wegen der Infektion stark in Gang gekommene Entzündungsreaktion zu kontrollieren.

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