Andreas Glarner (53) ist stinksauer. Nach seinem Verbalausfall gegen zwei Kritikerinnen auf Facebook (BLICK berichtete) wurde sein Profil zwischenzeitlich gekapert. «Ich gehe von einem Hacking-Versuch aus», sagt der Aargauer SVP-Nationalrat zu BLICK. «Da sieht man, was diese linksgrünen Armleuchter zu Stande bringen!»
Für Glarner ist klar: Der Hacking-Versuch steht in direktem Zusammenhang mit seinem Post von gestern Abend. Der 53-Jährige veröffentlichte Fotos von zwei Kritikerinnen. Und schrieb dazu: «Ich verstehe irgendwie schon, warum sie links und feministisch sind.»
Zwischenzeitlich ist auch der Facebook-Account von Glarner gelöscht. «Facebook hat aufgrund massiver linker Proteste meinen Account gesperrt.»
«Nur weil meine Aussagen weh tun, sind sie deswegen nicht falsch»
Glarner steht zu seinem Post. Die beiden an den Pranger gestellten Frauen seien beide «links und staatsangestellt, oder zumindest staatsnah.» Auch habe er nicht direkt auf das Aussehen der beiden Kritikerinnnen Bezug genommen. «Ich habe lediglich Verständnis geäussert, dass die beiden Frauen so frustriert sind.»
Dann setzt der SVP-Provokauteur noch einen drauf: «Ich kann ja auch nichts dafür, dass die so aussehen, wie sie aussehen.» Wie fände es Glarner, würde man ihn selber auf der persönlichen Ebene angreifen? Etwa wegen seines Aussehens oder seines Lispelns? «Nur weil meine Aussagen weh tun, sind sie deswegen nicht falsch», sagt er dazu nur. Prinzipiell habe er keine Probleme mit Frauen mittleren Alters. «Es gibt auch sehr gepflegte ältere Semester.»
Nationalratskollegin Jacqueline Badran (53) kritisierte Glarner gegenüber BLICK für seine Beleidigungen. «Ausgerechnet Glarner, der sich über Anfeindungen auf Twitter beklagt, befeuert auf Facebook dermassen unterirdische Kommentare.» Dass ihm Kollegin Jacqueline Badran schlechten Stil vorwirft, kontert Glarner trocken: «Sie ist auch nicht gerade eine Stilikone.»
Auslöser der Affäre ist ein anderer Tweet von Glarner. Darin behauptete der SVP-Mann, dass in Chiasso langjährigen Mietern vom Bund gekündigt worden sei, weil man Platz für 500 Asylbewerber brauche.
Laut dem «Tages-Anzeiger» eine Aussage, die nicht stimmt. Die beiden nun nun an den Pranger gestellten Frauen kritisierten Glarner auf Twitter für diese Behauptung. Ihre Kritik sei aber immer auf einer sachlichen Ebene geblieben, sagt Moni Nielsen, eine der an den Pranger gestellten Frauen: «Wir haben nach dem Wahrheitsgehalt eines Tweets gefragt – zwar hartnäckig – aber mehr nicht. Ich blieb dabei auch strikt höflich.»